Schlagwort: Urologe

Wir haben uns im September für Sie fortgebildet — Besuch des 74. Urologenkongresses in Hamburg

Mehr als 6.500 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer aus Deutsch­land und der Welt las­sen kei­ne Zwei­fel: Der DGU-Kon­gress ist in vol­ler Stär­ke zurück. Der Fach­ge­sell­schaft glück­te im drit­ten Jahr der Pan­de­mie bei der Pre­mie­re im rund­um sanier­ten Con­gress Cen­ter Ham­burg (CCH) ein unbe­schwer­ter Prä­senz­kon­gress vol­ler mensch­li­cher Begeg­nun­gen. Mehr noch – die 74. Jah­res­ta­gung der Deut­schen Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. (DGU) vom 21. bis 24. Sep­tem­ber 2022 in Ham­burg hat ein Stück Uro­lo­gie-Geschich­te geschrie­ben, denn mit Prof. Dr. med. Mar­git Fisch hat in der über 100-jäh­ri­gen His­to­rie der Fach­ge­sell­schaft erst­mals eine Frau das Amt der DGU-Prä­si­den­tin beklei­det und den welt­weit dritt­größ­ten Uro­lo­gie-Kon­gress gelei­tet. „La pre­miè­re“ mar­kiert den Auf­bruch in die Zukunft und hat unter ihrem Kon­gress­mot­to „Gemein­sam Zukunft Gestal­ten“ die gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen für die Uro­lo­gie in den Fokus gescho­ben. So rück­ten die indi­vi­dua­li­sier­te und inter­dis­zi­pli­nä­re Medi­zin, vor allem in der Uro-Onko­lo­gie, die Nach­wuchs­ge­win­nung und För­de­rung der Frau­en in der Uro­lo­gie sowie die Struk­tu­ren der sek­toren­über­grei­fen­den Ver­sor­gung und erst­mals auch eine nach­hal­ti­ge Uro­lo­gie in der Han­se­stadt in den Mittelpunkt. (…)

Die Fach­ge­sell­schaft berich­te­te wie inzwi­schen üblich im Eröff­nungs­ple­num über aktu­el­le DGU-Pro­jek­te wie das WECU und die Uro­lo­gi­sche Stif­tung Gesund­heit und gab Ein­bli­cke in die Arbeit ihrer Res­sorts zu Fort­bil­dung, For­schung und der Dau­er­bau­stel­le GOÄ sowie dem neu­en AOP-Kata­log. DGU-Gene­ral­se­kre­tär Prof. Dr. med. Mau­rice Ste­phan Michel beleuch­te­te die von der For­schung iden­ti­fi­zier­ten gro­ßen Zukunfts­the­men Huma­ne Res­sour­cen, Netz­wer­ke und Inno­va­tio­nen samt ihrer Umset­zung in der Uro­lo­gie und kün­dig­te eine uro­lo­gi­sche sek­toren­über­grei­fen­de Ver­sor­gungs­kon­fe­renz mit dem Berufs­ver­band und der GeS­RU an. Die Fach­pres­se attes­tier­te der DGU im Nach­gang des Eröff­nungs­ple­nums eine „raum­grei­fen­de Strategie“.
Eben­falls zum Kon­gress-Auf­takt punk­te­te die AG-Uro­lo­gin­nen mit ihrem Forum „Ärz­tin­nen und Wis­sen­schaft­le­rin­nen in der Uro­lo­gie“, wel­ches u.a. den für die Aus­bil­dung extrem wich­ti­gen Aspekt des Ope­rie­rens in der Schwan­ger­schaft the­ma­ti­sier­te und die Exper­tin­nen-Lis­te der DGU vorstellte. (…)

Quel­le: DGU

Neuro-Urologie: ein junges Fachgebiet

Ein Gast­bei­trag von Univ.-Prof. Dr. med. Ruth Kirsch­ner-Her­manns aus Bonn

Die­ses oft wenig beach­te­te uro­lo­gi­sche Fach­ge­biet liegt auf der Schnitt­stel­le von Uro­lo­gie und Neu­rou­ro­lo­gie, wächst und hat gute Erfolge!
Kei­ne sport­li­chen Erfol­ge, kei­ne Olym­pia­me­dail­le eines Quer­schnitt­ge­lähm­ten ohne eine gute Neu­ro-Uro­lo­gie! Sie sichert das Über­le­ben, und hat immer auch die Lebens­qua­li­tät des Betrof­fe­nen im Fokus!

Der Neu­ro-Uro­lo­ge muss ein guter Funk­ti­ons­urolo­ge sein! Alle ope­ra­ti­ven Ein­grif­fe die­nen immer dem Schutz der Nie­ren und/oder einer ver­bes­ser­ten Funk­ti­on des Harn­trak­tes. Dies zeigt sich nicht nur im Kin­des­al­ter bei Kin­dern mit Spi­na bifi­da oder einer ange­bo­re­nen Harn­röh­ren­klap­pe, bei denen eine Reflu­x­ope­ra­ti­on ohne Beach­tung der Bla­sen­funk­ti­on schnell in ein Desas­ter mün­den kann. Auch bei Pati­en­ten mit einer Par­kin­son und schwa­chem Harn­strahl führt eine Ope­ra­ti­on der Pro­sta­ta ohne eine ent­spre­chen­de uro­dy­na­mi­sche Eva­lua­ti­on schnell zur Harn­in­kon­ti­nenz. Pati­en­ten mit MS und Harn­in­kon­ti­nenz kön­nen gut behan­delt wer­den – aber nicht immer ope­ra­tiv. Und dann gibt es spe­zi­el­le neu­ro-uro­lo­gi­sche Inter­ven­tio­nen von der sakra­len Neu­ro­mo­du­la­ti­on bis zur Deaf­fe­ren­ta­ti­on und Implan­ta­ti­on eines Vor­der­wur­zel­sti­mu­la­tors bei kom­plett Querschnittgelähmten.

Jeder Pati­ent mit hohem Quer­schnitt muss neu­ro-uro­lo­gisch so geführt wer­den, dass eine auto­no­me Dys­re­gu­la­ti­on nicht zu schwe­ren Kom­pli­ka­tio­nen, bis hin zum Tod führen.

Der Neu­ro-Uro­lo­ge muss Netz­wer­ker sein und das inter­dis­zi­pli­nä­re Arbei­ten lie­ben! Wir müs­sen uns mit Hilfs­mit­teln aller Art beschäf­ti­gen und ohne ein spe­zi­ell aus­ge­bil­de­tes Team aus Uro­the­ra­peu­ten Phy­sio­the­ra­peu­ten und Sozi­al­ar­bei­tern ist kein Neu­ro-Uro­lo­gi­sches Arbei­ten denkbar.

Nicht jeder Quer­schnitt­pa­ti­ent ist ein jun­ger Pati­ent nach einem Trau­ma – wir sehen auch onko­lo­gi­sche Pati­en­ten – hier muss sehr ein­fühl­sam mit dem Pati­en­ten eine evtl. auch pal­lia­ti­ve Ver­sor­gung bespro­chen wer­den. Und dank der guten Erfol­ge der Neu­ro-Uro­lo­gie sehen wir immer mehr älte­re Über­le­ben­de einer Quer­schnitt­läh­mung – da sind auch ger­ia­tri­sche Kennt­nis­se gefragt.

Ein guter Neu­ro-Uro­lo­ge muss selbst­ver­ständ­lich auch den neu­ro­ge­nen Darm ver­ste­hen und behan­deln können.

Zu den neu­ro­lo­gi­schen Funk­ti­ons­stö­run­gen gehö­ren neben Bla­se- und Darm­funk­ti­ons­stö­run­gen auch Sexu­al­stö­run­gen bei Män­nern und Frau­en– ein immer noch stark tabui­sier­tes The­ma! Wenn es um Kin­der­pla­nung, Schwan­ger­schaft und Geburt bei Pati­en­ten mit einer Rücken­marks­er­kran­kung geht – dann ist enge Koope­ra­ti­on gefragt mit Gynä­ko­lo­gen, Neu­ro­lo­gen, Reha­bi­li­ta­ti­ons­me­di­zi­nern, Geburts­hel­fern, Heb­am­men, Uro­the­ra­peu­ten – um nur eini­ge zu nennen.

Bei Kin­dern mit Spi­na bifi­da – bedarf es als Neu­ro-Uro­lo­ge eine Koope­ra­ti­on mit der Kin­der­uro­lo­gie, Kin­dern­ephrolo­gie, Kin­der­chir­ur­gie und den neu­ro­lo­gi­schen Pädiatern.

Kurz­um Neu­ro-Uro­lo­gie ist jung, abwechs­lungs­reich, nie lang­wei­lig, span­nend und bie­tet auch für wis­sen­schaft­li­ches Arbei­ten viel Freiraum.

Mit der Ver­bes­se­rung vie­ler chro­ni­scher neu­ro­de­ge­nera­ti­ve Krank­hei­ten wie etwa der MS oder dem M. Par­kin­son wach­sen die Anfor­de­run­gen an die Neuro-Urologie.

Quel­le: DGU

Welt-Kontinenz-Woche 21.–27.06.21

Harn- und Stuhl­in­kon­ti­nenz beein­träch­ti­gen die Lebens­qua­li­tät wie kaum eine ande­re Erkran­kung. Dabei kön­nen die Betrof­fe­nen durch die rich­ti­ge Dia­gnos­tik und Behand­lung Bla­se und Darm wie­der in den Griff bekom­men. Gera­de in der aktu­el­len Coro­na-Zeit füh­len sich vie­le Betrof­fe­ne allei­ne gelassen.

Auf­klä­ren und Mut machen! So lau­tet das obers­te Ziel der jähr­li­chen bun­des­wei­ten Welt-Kon­ti­nenz-Woche, denn Bla­sen­schwä­che ist kein Schick­sal, son­dern eine Erkran­kung, die gut behan­del­bar ist – zahl­rei­che effek­ti­ve The­ra­pien ermög­li­chen es, die Volks­krank­heit zu hei­len oder zumin­dest zu ver­bes­sern. Die dies­jäh­ri­ge Akti­ons­wo­che vom 21. bis 27. Juni 2021 steht unter dem Mot­to „Inkon­ti­nenz behan­deln – Lebens­qua­li­tät erhö­hen“ und bie­tet zahl­rei­che Ver­an­stal­tun­gen für Inter­es­sier­te und Betrof­fe­ne sowie Ärz­te und Fach­per­so­nal in ganz Deutsch­land. Auf­grund der Coro­na-Pan­de­mie besteht das von der Deut­schen Kon­ti­nenz Gesell­schaft initi­ier­te Pro­gramm, wo immer mög­lich, aus Prä­senz­ver­an­stal­tun­gen, Tele­fon­sprech­stun­den sowie digi­ta­len Ange­bo­ten wie You­Tube-Vide­os von medi­zi­ni­schen Exper­ten, Bei­trä­gen in Online­me­di­en oder Webinaren.„Viele Pati­en­ten quä­len sich unnö­tig lan­ge mit Inkon­ti­nenz­be­schwer­den. Eine früh­zei­ti­ge The­ra­pie erspart immer viel Leid. Denn jeder Fall ist behan­del­bar“, betont Uni.-Prof. Dr. Axel Hafer­kamp, 1. Vor­sit­zen­der der Deut­schen Kon­ti­nenz Gesell­schaft und Direk­tor der Uro­lo­gi­schen Kli­nik und Poli­kli­nik am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Mainz, in einer Pres­se­mit­tei­lung anläss­lich der Akti­onwo­che 2021. Die Ver­an­stal­tun­gen der Welt-Kon­ti­nenz-Woche böten Betrof­fe­nen und Inter­es­sier­ten deutsch­land­weit die Mög­lich­keit, sich unkom­pli­ziert zu infor­mie­ren und Exper­ten zu befra­gen, so der Uro­lo­ge. Eine Über­sicht aller Ver­an­stal­tun­gen (online und vor Ort) sowie aktu­el­le Infor­ma­tio­nen fin­den Sie auf der Web­site der Deut­schen Kon­ti­nenz Gesell­schaft unter www. kontinenz-gesellschaft.de.

Quel­le: DGU

Coronavirus / COVID-19

Lie­be Patienten,

zur­zeit herrscht in wei­ten Tei­len der Bevöl­ke­rung gro­ße Ver­un­si­che­rung wegen des Coro­na­vi­rus (genau­er: SARS-CoV‑2). Es ist jedoch fest­zu­stel­len, dass die Bedro­hungs­la­ge in Deutsch­land zum jet­zi­gen Zeit­punkt (01.03.2020) rela­tiv nied­rig ist.

*Update vom 05.03.2020: Die Zahl an täg­li­chen Neu­in­fek­tio­nen hat in den letz­ten Tagen zuge­nom­men. Aktu­ell mel­det das Robert-Koch-Insti­tut (RKI) 400 bestä­tig­te Fäl­le. 324 davon allei­ne in den Bun­des­län­dern NRW (181), Baden-Würt­tem­berg (73) und Bay­ern (70). Hes­sen mel­det 14 Infi­zier­te.¹

 


Es lässt sich faktisch festhalten:

  • Die Anzahl an Infek­tio­nen ist in Deutsch­land, einem Staat mit über 80 Mil­lio­nen Ein­woh­nern, mit 400 Fäl­len (05.03.2020) wei­ter­hin gering.
  • Die Anzahl an Neu­in­fek­tio­nen ist wei­ter­hin auf nied­ri­gem Niveau.
  • Gemäß aktu­el­ler Daten der WHO aus einer groß­an­ge­leg­ten Stu­die in Chi­na ver­läuft die Erkran­kung in etwa 80 % der Fäl­le mit leich­ter bis mitt­le­rer Sym­pto­ma­tik. Ca. 14 % der Pati­en­ten ent­wi­ckeln schwe­re Sym­pto­me und ca. 6 % kri­ti­sche Sym­pto­me.²
  • Die Sterb­lich­keits­ra­te ist, gemäß der Daten aus Chi­na, höher als bei der gewöhn­li­chen Grip­pe (Influ­en­za). Hier soll­te jedoch erwähnt wer­den, dass eine Viel­zahl der Todes­op­fer alt (>80 Jah­re) und/oder gesund­heit­lich vor­ge­schä­digt waren. Zudem lässt sich schwer bestim­men, wel­chen Ein­fluss die even­tu­ell man­gel­haf­ten Mög­lich­kei­ten der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung in Chi­na hat­ten.²
  • Die Sterb­lich­keits­ra­te bei über 80-Jäh­ri­gen beträgt in Chi­na über 20 %. Die Sterb­lich­keits­ra­te bei unter 50-Jäh­ri­gen beträgt ca. 0,2 %.²

Die wichtigsten Symptome der Erkrankung (gemäß WHO-Bericht aus China)¹:

  • 88 % Fieber
  • 68 % (tro­cke­ner) Husten
  • 38 % Erschöpfung
  • 33 % Schleim­aus­wurf beim Husten

Eine lau­fen­de Nase gehört nicht zu den typi­schen Sym­pto­men von COVID-19.
Gewis­se Vor­er­kran­kun­gen begüns­ti­gen einen schwe­ren Ver­lauf der Infek­ti­on. Dies wären ins­be­son­de­re: Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen, Dia­be­tes, Blut­hoch­druck, chro­ni­sche Atem­wegs­er­kran­kun­gen.²


Was sie tun können

Es gibt gewis­se Maß­nah­men, die sie gene­rell, ins­be­son­de­re jedoch in der Win­ter­sai­son, ergrei­fen soll­ten und mit deren Hil­fe sie einer Infek­ti­on vor­beu­gen können.

  • Ach­ten Sie grund­sätz­lich auf Ihre Hand­hy­gie­ne. Über den Weg Hand-Mund, Hand-Nase, Hand-Augen fin­det die mit wei­tem Abstand größ­te Zahl an Infek­tio­nen statt. Dies gilt genau­so für eine Infek­ti­on mit dem SARS-CoV‑2-Virus.
    Spe­zi­ell wenn Sie sich im öffent­lich Raum bewe­gen, soll­ten Sie dar­auf ach­ten, wel­che Ober­flä­chen sie mit den Hän­den berüh­ren und sich regel­mä­ßig die Hän­de waschen oder desinfizieren.
    Auch das ein­fa­che Hän­de­schüt­teln oder freund­schaft­li­che Küss­chen-Geben birgt poten­ti­el­le Infektionsrisiken.
  • Wenn sie sich krank füh­len und hus­ten oder nie­sen müs­sen, dann hus­ten oder nie­sen Sie nie­mals in die Hän­de, son­dern nach Mög­lich­keit in ein Taschen­tuch oder in die Arm­beu­ge und waschen Sie sich regel­mä­ßig die Hän­de. Ver­wen­den Sie Taschen­tü­cher nicht mehrmals.
  • Ver­las­sen Sie sich nicht auf das Tra­gen eines Mund­schut­zes. Selbst FFP2- oder FFP3-Mas­ken bie­ten kei­nen siche­ren Schutz vor einer Infek­ti­on und wie­gen Sie daher even­tu­ell nur in fal­scher Sicher­heit. Das Tra­gen eines her­kömm­li­chen Mund­schut­zes bringt nahe­zu gar nichts.
  • Infor­mie­ren Sie Ihre Freun­de und Fami­lie über das kor­rek­te Ver­hal­ten – so schüt­zen sie die Schwä­che­ren unse­rer Gesellschaft.

Ihre Symptome entsprechen denen einer COVID-19-Erkrankung?

  • Suchen Sie auf kei­nen Fall selbst­tä­tig einen Arzt oder ein Kran­ken­haus auf.
  • Ver­las­sen Sie nicht Ihre Wohnung.
  • Rufen Sie schnellst­mög­lich Ihren Haus­arzt an und ver­mei­den Sie jeg­li­chen Kon­takt mit ande­ren Menschen.
  • Ihr Haus­arzt wird mit Ihnen das wei­te­re Vor­ge­hen bespre­chen und das Gesund­heits­amt informieren.
  • Bestä­tigt Ihr Arzt Ihren begrün­de­ten Ver­dacht, dann müs­sen schnellst­mög­lich wei­te­re Kon­takt­per­so­nen ermit­telt werden.
  • Besu­chen Sie die Infor­ma­ti­ons­sei­ten des Robert-Koch-Insti­tuts um sich mit den wich­tigs­ten Infor­ma­tio­nen zu ver­sor­gen¹.

Ihr Pra­xis­team

Quel­len:

Haus­arzt­Pra­xis Dr. See­lin­ger, https://www.praxis-seelinger.com/

¹) Alle Infor­ma­tio­nen des RKI zu COVID-19 (05.03.2020)
²) Bericht der Chi­na-Mis­si­on der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (01.03.2020)

PSA-gestützte Früherkennung des Prostatakarzinoms — Stellungnahme der DGU

Deut­sche Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. (DGU) und Bun­des­ver­band Pro­sta­ta­krebs Selbst­hil­fe e. V. (BPS) im Janu­ar 2020

Lie­be Pati­en­ten, mög­li­cher­wei­se haben Sie zu Beginn des Jah­res die Bericht­erstat­tung zur Früh­erken­nung des Pro­sta­ta­kar­zi­noms in der Pres­se ver­folgt. Vie­le Medi­en hat­ten über den Vor­be­richt des Insti­tuts für Qua­li­tät und Wirt­schaft­lich­keit im Gesund­heits­we­sen (IQWiG) zur Nut­zen­be­wer­tung des Pro­sta­ta­kar­zi­nom­scree­nings mit­tels PSA-Test berich­tet. Die­ser Vor­be­richt ist Teil eines lau­fen­den Bewer­tungs­ver­fah­rens, in dem geklärt wer­den soll, ob die Früh­erken­nung mit Auf­klä­rung, gemein­sa­mer Risi­ko-Nut­zen­ab­wä­gung durch den Uro­lo­gen und den Pati­en­ten, PSA-Bestim­mung und des­sen pati­en­ten­be­zo­ge­ner Beur­tei­lung künf­tig von den gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen bezahlt wer­den soll.

WAS HEISST DAS?

Wenn eine neue Unter­su­chung oder Behand­lung zur Über­nah­me der Kos­ten durch die gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen emp­foh­len wird, muss der Gemein­sa­me Bun­des­aus­schuss (GB‑A) aus Kran­ken­kas­sen- und Ärzt­ver­tre­tern zuvor dar­über ent­schei­den. Wenn ihm die Sach­la­ge nicht klar genug ist, beauf­tragt er das dafür gegrün­de­te Insti­tut für Qua­li­tät und Wirt­schaft­lich­keit im Gesund­heits­we­sen (IQWiG) damit, den Nut­zen wis­sen­schaft­lich zu bewerten.

WAS IST EIN SCREENING?

Scree­ning bedeu­tet, durch eine Rei­hen­un­ter­su­chung – in die­sem Fall einen Blut­test des PSA (Pro­sta­ta-Spe­zi­fi­sches Anti­gen) – aus einer bestimm­ten Bevöl­ke­rungs­grup­pe (z.B. alle Män­ner zwi­schen 45 und 70) die­je­ni­gen zu iden­ti­fi­zie­ren, die, ohne es zu spü­ren, ein Risi­ko tra­gen, in die­sem Fal­le an einem bös­ar­ti­gen Pro­sta­ta­tu­mor zu erkran­ken oder ihn bereits in sich zu tragen.
Bei der in Deutsch­land prak­ti­zier­ten Früh­erken­nung geht es nicht um ein Pro­sta­ta­scree­ning durch den PSA-Test allei­ne. Die­ser stellt viel­mehr einen Bau­stein der Früh­erken­nung von Pro­sta­ta­krebs durch die Urologin/den Uro­lo­gen dar.
Bekannt ist der Begriff „Scree­ning“ schon lan­ge beim Brust­krebs der Frau: Dort konn­ten die Sterb­lich­keit der Frau­en an die­ser Krank­heit deut­lich gesenkt und die Tumo­ren in gro­ßer Zahl in einem frü­hen Sta­di­um erkannt wer­den, sodass oft eine Brust­er­hal­tung mög­lich ist.

WO LIEGT DAS PROBLEM?

Das IQWiG schluss­fol­gert in sei­nem Vor­be­richt, dass die Nach­tei­le die Vor­tei­le eines PSA-Scree­nings deut­lich über­wie­gen. Die­se nega­ti­ve Bewer­tung wur­de in der Pres­se viel­fach ohne Kom­men­tie­rung durch den Bun­des­ver­band Pro­sta­ta­krebs Selbst­hil­fe e.V. (BPS) und die Exper­ten der Deut­schen Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. (DGU) über­nom­men und kann für Irri­ta­ti­on und Ver­un­si­che­rung sor­gen. Der BPS hat­te den Antrag gestellt, den PSA-Test in den Leis­tungs­ka­ta­log der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen auf­zu­neh­men und damit das lau­fen­de Bewer­tungs­ver­fah­ren initiiert.
Deut­schen Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. www.urologenportal.de DÜSSELDORF Uer­din­ger Str. 64 | 40474 Düs­sel­dorf | Tele­fon 0211 516096–0 BERLIN Nes­tor­stra­ße 8/9 | 10709 Ber­lin | Tele­fon 030 8870833–0
Die Deut­sche Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. wider­spricht der nega­ti­ven Nut­zen­be­wer­tung des IQWiG aus­drück­lich und erklärt ihre wis­sen­schaft­li­che Posi­ti­on. Eben­so wider­spricht der BPS aus Sicht der Betroffenen.

Bit­te lesen Sie im Fol­gen­den unse­re gemein­sa­me Infor­ma­ti­on mit den aktu­el­len Emp­feh­lun­gen für eine indi­vi­dua­li­sier­te Früh­erken­nung von Prostatakrebs.

WAS IST ZU TUN?

Zwi­schen dem 45. und 70. Lebens­jahr soll­te sich jeder Mann, der an einer Früh­erken­nung inter­es­siert ist, einer Pro­sta­ta­kar­zi­nom-Früh­erken­nungs­un­ter­su­chung unter­zie­hen. Das schließt eine aus­führ­li­che Auf­klä­rung, eine gemein­sa­me Risi­ko-Nut­zen­ab­wä­gung, eine PSA-Bestim­mung (bis­her Selbst­zah­ler­leis­tung) und des­sen pati­en­ten­be­zo­ge­ne Beur­tei­lung ein. Die rei­ne Abtas­tungs­un­ter­su­chung (bereits Leis­tung der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung) erkennt in den aller­sel­tes­ten Fäl­len ein poten­ti­ell heil­ba­res Früh­sta­di­um, son­dern ent­deckt in der Regel erst ein nicht mehr gut heil­ba­res fort­ge­schrit­te­nes Sta­di­um. Ziel ist es, die­je­ni­gen Män­ner zu fin­den, die wei­te­rer Unter­su­chun­gen bedür­fen, um ein behand­lungs­be­dürf­ti­ges Pro­sta­ta­kar­zi­nom so recht­zei­tig behan­deln zu kön­nen, dass das Leben nicht durch das Kar­zi­nom ver­kürzt wird oder ein metasta­sier­tes Sta­di­um ein­tritt. Denn das bedeu­tet in vie­len Fäl­len lebens­qua­li­täts­ein­schrän­ken­de Sym­pto­me wie Schmer­zen und eine dau­er­haf­te Krebs­the­ra­pie, häu­fig inkl. Che­mo­the­ra­pie. Um die­ses Ziel zu errei­chen, ist der PSA-Test zwin­gend erforderlich.

Genau­so gibt es Män­ner, bei denen trotz Vor­lie­gen eines Tumors kei­ne oder erst sehr viel spä­ter eine Behand­lung not­wen­dig ist. Auch um das zu beur­tei­len und den Ver­lauf zu kon­trol­lie­ren, ist der PSA-Wert unver­zicht­bar, weil anhand des Ver­lau­fes (Anstieg oder nicht) inner­halb der fol­gen­den Jah­re gera­de die mög­li­chen „Über­the­ra­pien“ wie nicht not­wen­di­ge Ope­ra­tio­nen oder Bestrah­lun­gen und deren Begleit­erschei­nun­gen in eini­gen Fäl­len ver­mie­den wer­den können.

Um die­ses grund­sätz­lich gemein­sa­me Ziel der Betrof­fe­nen und der Uro­lo­gen zu errei­chen, emp­feh­len der BPS und die DGU – abwei­chend vom IQWiG-Vor­be­richt — eine Pro­sta­ta­kar­zi­nom­früh­erken­nung für alle Män­ner die­ser Alters­grup­pe, um das indi­vi­du­el­le Risi­ko durch uro­lo­gi­sche Bewer­tung und Bera­tung mög­lichst genau beur­tei­len zu kön­nen. In Zwei­fels­fäl­len kann bei Tumor­ver­dacht heut­zu­ta­ge vor einer mög­li­chen Biop­sie eine spe­zi­el­le MRT-Unter­su­chung vor­ge­schal­tet wer­den, um viel­leicht unnö­ti­ge Biop­sien zu vermeiden.

Soll­te sich das IQWiG mit sei­ner Mei­nung durch­set­zen, besteht das Risi­ko, dass – wie bis­her – vie­le Män­ner auf eine uro­lo­gi­sche Früh­erken­nung ver­zich­ten und damit Erkrank­te erst in einem spä­te­ren, mög­li­cher­wei­se nicht mehr heil­ba­ren Sta­di­um erkannt wer­den und einen unnö­ti­gen Lei­dens­weg mit Schmer­zen durch Absied­lun­gen (Meta­sta­sen) in ande­ren Orga­nen wie z.B. Lymph­drü­sen oder Kno­chen erle­ben müssen.

Die, oben beschrie­be­ne, in Deutsch­land von der AWMF-Leit­li­nie emp­foh­le­ne, indi­vi­du­el­le Früh­erken­nungs­un­ter­su­chung inkl. PSA-Test stellt aus Sicht der Betrof­fe­nen des BPS und der wis­sen­schaft­li­chen Exper­ten der DGU auf­grund der vor­lie­gen­den Daten einen wesent­li­chen Bau­stein dar, die bis­he­ri­ge jähr­li­che Todes­ra­te (Rate der Pati­en­ten, die ohne PSA-Test an einem zu spät, erst bei Sym­pto­men der Meta­sta­sen, erkann­ten Pro­sta­ta­kar­zi­nom ver­ster­ben) von etwa 13.000 Män­nern bei rund 60.000 Neu­erkran­kun­gen am Pro­sta­ta­kar­zi­nom wei­ter zu sen­ken und den Erkrank­ten ein mög­lichst lan­ges Leben in guter Qua­li­tät zu ermöglichen.

Die DGU und der BPS wer­den alles dar­an­set­zen, ihrer Posi­ti­on in den Ent­schei­dungs­gre­mi­en Gehör zu ver­schaf­fen, den PSA-Test als wich­ti­gen Bau­stein der Pro­sta­ta­krebs­früh­erken­nung anzuerkennen.
Nut­zen Sie wei­ter­hin oder erst­ma­lig die Mög­lich­keit, sich von Ihrer Urologin/Ihrem Uro­lo­gen ent­spre­chend der Leit­li­nie bera­ten zulas­sen und sich durch Ihre eige­ne uro­lo­gi­sche Früh­erken­nung inklu­si­ve PSA-Test gesund zu erhalten.

Prof. Dr. Mau­rice Ste­phan Michel, Gene­ral­se­kre­tär der DGU Prof. Dr. Jens Rass­wei­ler, Prä­si­dent der DGU Wer­ner See­lig, Vor­sit­zen­der BPS Ernst-Gün­ther Carl, stell. Vor­sit­zen­der BPS

Quel­le: DGU

Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. begüßt neue Nutzenbewertung für PSA-Test

Ber­lin, 22.01.2019. Das Rin­gen um den PSA-Test in der Früh­erken­nung des Pro­sta­ta­kar­zi­noms geht in eine neue Run­de: Der Gemein­sa­me Bun­des­aus­schuss (G‑BA) hat die Ein­lei­tung eines Bera­tungs­ver­fah­rens zur Bewer­tung eines Pro­sta­ta­krebs-Scree­nings mit­tels Bestim­mung des pro­sta­ta­spe­zi­fi­schen Anti­gens (PSA) auf sei­ner Sit­zung am 20. Dezem­ber 2018 beschlos­sen. Damit wur­de der ent­spre­chen­de Antrag der Pati­en­ten­ver­tre­tung im G‑BA vom Okto­ber 2018 ange­nom­men. Die Deut­sche Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. (DGU) begrüßt den Beschluss des G‑BA wie auch die Initia­ti­ve der Pati­en­ten­ver­tre­tung, ins­be­son­de­re des Bun­des­ver­ban­des Pro­sta­ta­krebs Selbst­hil­fe e.V. (BPS), die den Antrag ein­ge­bracht hat.

Hin­ter­grund ist, dass zur Früh­erken­nung eines frü­hen Pro­sta­ta­kar­zi­noms alle wis­sen­schaft­li­chen uro­lo­gi­schen Fach­ge­sell­schaf­ten natio­nal und inter­na­tio­nal neben der rek­ta­len Tast­un­ter­su­chung die Durch­füh­rung eines PSA-Tes­tes emp­feh­len. Trotz die­ser ein­deu­ti­gen Posi­tio­nie­rung der Fach­ex­per­ten gilt in Deutsch­land der PSA-Test nicht als Teil der soge­nann­ten „gesetz­li­chen Vor­sor­ge“ (Früh­erken­nung) und muss des­halb von Pati­en­ten gege­be­nen­falls selbst bezahlt wer­den. Da eine unkri­ti­sche Anwen­dung des PSA-Tes­tes zur „Über­dia­gno­se“ von Pro­sta­ta­krebs füh­ren kann und damit auch zur „Über­the­ra­pie“, haben sich in der Ver­gan­gen­heit Exper­ten ande­rer Fach­ge­sell­schaf­ten, ins­be­son­de­re Epi­de­mio­lo­gen und Gesund­heits­öko­no­men, gegen den PSA-Test als Früh­erken­nungs­maß­nah­me ausgesprochen.

In die­sem jah­re­lan­gen Streit wur­de als Argu­ment immer ange­führt, dass die inter­na­tio­na­le Daten­la­ge bis­lang kei­ne Sen­kung der Mor­ta­li­tät am Pro­sta­ta­kar­zi­nom durch PSA-basier­te Früh­erken­nung habe nach­wei­sen kön­nen. Die DGU hat dabei stets kri­ti­siert, dass eine Sen­kung der Mor­ta­li­tät zwar ein sta­tis­tisch wich­ti­ger, aber nicht der ent­schei­den­de Para­me­ter bei einer Krebs­er­kran­kung mit jah­re­lan­ger Lauf­zeit auch bei Pro­gres­si­on der Erkran­kung sein dür­fe. Ent­schei­dend sei die Betrach­tung des Para­me­ters der Ent­wick­lung einer metasta­sier­ten Erkran­kung, denn die­se bedeu­te The­ra­pie, Neben­wir­kun­gen sowie mensch­li­ches Leid und ist mit immensen Kos­ten für Bild­ge­bung und medi­ka­men­tö­se The­ra­pie ver­bun­den. Die­se Argu­men­te wur­den bis­lang von den Kri­ti­kern der PSA-basier­ten Früh­erken­nung in den Wind geschlagen.

Neue­re Daten aus Lang­zeit­stu­di­en haben nun aber auch eine deut­li­che Sen­kung der Mor­ta­li­tät am Pro­sta­ta­kar­zi­nom durch The­ra­pie nach­wei­sen kön­nen. Dies ist beim Pro­sta­ta­krebs tat­säch­lich nur in Stu­di­en mit sehr lan­ger Lauf­zeit mög­lich. Dass die­se Nach­wei­se jetzt vor­lie­gen, soll­te dazu füh­ren, dass eine Neu­be­wer­tung erfolgt. Dazu ist der G‑BA durch den Antrag des BPS auf­ge­for­dert wor­den. „Auf­grund der neu­en Daten­la­ge soll­te man ein posi­ti­ves Votum der Gre­mi­en erwar­ten dür­fen“, sagt DGU-Prä­si­dent Prof. Dr. Oli­ver Hakenberg.

Bei einer posi­ti­ven Bewer­tung durch den G‑BA wür­de der PSA-Test im Rah­men der Früh­erken­nung wohl als GKV-Leis­tung aner­kannt wer­den müs­sen. Die feder­füh­rend von der DGU erstell­te „S3-Leit­li­nie zur Früh­erken­nung, Dia­gno­se und The­ra­pie der ver­schie­de­nen Sta­di­en des Pro­sta­ta­kar­zi­noms“ emp­fiehlt schon jetzt, dass Män­ner über 45 Jah­re und einer Lebens­er­war­tung von mehr als zehn Jah­ren über die Früh­erken­nung zum Pro­sta­ta­krebs infor­miert wer­den und ihnen, wenn sie die­se wün­schen, auch der PSA-Test emp­foh­len wird.

Es ist auch kein Zufall, dass die Not­wen­dig­keit des PSA-Tes­tes von den medi­zi­ni­schen Prak­ti­kern bezüg­lich des Pro­sta­ta­kar­zi­noms, den Uro­lo­gen, und den betrof­fe­nen Pati­en­ten, den Ver­tre­tern der Pro­sta­ta­krebs­kran­ken, sehr deut­lich gese­hen wird, wäh­rend Theo­re­ti­ker der Medi­zin wie Sta­tis­ti­ker und Epi­de­mio­lo­gen Vor­be­hal­te sehen. Die DGU begrüßt es daher aus­drück­lich, dass eine neue wis­sen­schaft­li­che Eva­lua­ti­on der aktu­el­len Daten­la­ge vor­ge­nom­men wer­den wird. „Die DGU wird die­sen Pro­zess beglei­ten und sich spä­tes­tens im Stel­lung­nah­me­ver­fah­ren aktiv ein­brin­gen“, sagt DGU-Gene­ral­se­kre­tär Prof. Dr. Mau­rice Ste­phan Michel.

Nach dem G‑BA-Beschluss ist zunächst die Beauf­tra­gung des Insti­tuts für Qua­li­tät und Wirt­schaft­lich­keit (IQWiG) zur Nut­zen­be­wer­tung des PSA-Tests als Früh­erken­nungs­maß­nah­me vor­ge­se­hen. Der Abschluss­be­richt des IQWiG soll im Sep­tem­ber 2020 vor­lie­gen. Dem folgt ein wei­te­rer Bewer­tungs- und Abwä­gungs­pro­zess ein­schließ­lich Stel­lung­nah­me­ver­fah­ren. Die Beschluss­fas­sung ist laut Zeit­plan des G‑BA zum PSA-Scree­ning für Janu­ar 2022 geplant.

Quel­le: DGU

Zertifiziertes Prostatakarzinom Zentrum

Die DKG (Deut­sche Krebs­ge­sell­schaft) arbei­tet bestän­dig dar­an, Pati­en­ten mit Krebs­er­kran­kun­gen bes­ser zu betreu­en. Beson­ders wich­tig ist es wäh­rend der Behand­lung für jede Pha­se der Krebs­er­kran­kung opti­ma­le Qua­li­täts­maß­stä­be gel­ten zu lassen. 

Prostatakrebs Zentrum
DKG Krebs­ge­sell­schaft

Hier­zu wer­den durch Qua­li­täts­si­che­rung spe­zi­el­le Zen­tren zer­ti­fi­ziert, die nach­wei­sen kön­nen, daß sie sämt­li­che, hohe Ans­for­de­run­gen an die Behand­lung der Krebs­pa­ti­en­ten erfül­len. Basis der Ver­sor­gung stel­len Organ­krebs­zen­tren dar — zur Behand­lung viel­fach auf­tre­ten­der Tumor­ar­ten wie Pro­sta­ta­krebs, Darm­kres und Brust­krebs. Zer­ti­fi­zier­te Pro­sta­ta­krebs­zen­tren wer­den jähr­lich vor Ort auditiert/kontrolliert und müs­sen nach­wei­sen, daß dort alle fach­li­chen Anfor­de­run­gen an die Behand­lung der Erkran­kung erfüllt wer­den — außer­dem müs­sen sie über über ein eta­blier­tes Qua­li­täts­ma­nage­ment­sys­tem ver­fü­gen. All dies wird durch Exper­ten­kom­mis­sio­nen auf der Basis moderns­ter und aktu­ells­ter medi­zi­ni­scher For­schungs- und Stu­di­en­ergeb­nis­se erarbeitet.

Die­se Zer­ti­fi­zie­rung sowie die Durch­füh­rung der Kon­trol­len wer­den durch Onko­Zert betreut. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen über den Zer­ti­fi­zie­rungs­ab­lauf fin­den Sie unter:

www.onkozert.de

Wir freu­en uns, daß unse­re Pra­xis seit Janu­ar 2019 in Koope­ra­ti­on mit der Uro­lo­gi­schen Klink der Uni­ver­si­täts­kli­nik Mann­heim als Pro­sta­ta­krebs­zen­trum von der Deut­schen Krebs­ge­sell­schaft zer­ti­fi­ziert ist.

Bei der Koope­ra­ti­on über­neh­men wir in unse­rer Pra­xis spe­zi­ell die ambu­lan­te Auf­klä­rung, Dia­gnos­tik und Betreu­ung der durch das Zen­trum behan­del­ten Krebs­pa­ti­en­ten. Auch füh­ren wir spe­zi­el­le medi­ka­men­tö­se Behand­lun­gen (zB anti­hor­mo­nel­le oder beson­de­re Che­mo­the­ra­pien) durch. Dar­über­hin­aus erhal­ten Sie durch uns Zugriff auf neu­es­te kli­ni­sche Studien.

Sie kön­nen sich sicher sein: Wir bera­ten Sie in unse­rer Pra­xis bezüg­lich der ein­zel­nen Fak­to­ren des Pro­sta­ta­krebs umfas­send — Vor­sor­ge / Früh­erken­nung, Dia­gnos­tik, The­ra­pie und Nachsorge. 

Urologen unterstützen Implementierung der HPV-Impfung für Jungen

Nach der STI­KO-Emp­feh­lung: Uro­lo­gen unter­stüt­zen Imple­men­tie­rung der HPV-Imp­fung für Jungen
Ber­lin, 13.06.2018. Deutsch­lands Uro­lo­gen haben lan­ge dar­auf gewar­tet: Nun hat die Stän­di­ge Impf­kom­mis­si­on (STIKO) des Robert Koch-Insti­tuts (RKI) am 5. Juni ihre Emp­feh­lung zur HPV-Imp­fung für Jun­gen beschlos­sen. Danach emp­fiehlt die STIKO die Imp­fung gegen huma­ne Papil­lom­vi­ren (HPV) für alle Jun­gen im Alter von 9 bis 14 Jah­ren. Zu einer Nach­holimp­fung wird bis zum Alter von 17 Jah­ren gera­ten. Die Deut­sche Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. (DGU) und der Berufs­ver­band der Deut­schen Uro­lo­gen e.V. begrü­ßen die­se Ent­schei­dung unein­ge­schränkt und sichern der STIKO ihre vol­le Koope­ra­ti­on und Unter­stüt­zung bei der anste­hen­den Imple­men­tie­rungs­pha­se der HPV-Jun­gen­imp­fung zu. Mit medi­zi­ni­schen Fort­bil­dun­gen zu HPV-beding­ten Erkran­kun­gen, Impf­kur­sen und der Ein­rich­tung von Jun­gen­sprech­stun­den in uro­lo­gi­schen Pra­xen und Kli­ni­ken haben DGU und Berufs­ver­band in der Ver­gan­gen­heit bereits ent­spre­chen­de Ver­sor­gungs­struk­tu­ren ein­ge­führt. „Schon im Herbst 2018 wer­den die Ver­bän­de mit einer Uro­lo­gi­schen The­men­wo­che zur HPV-Imp­fung für Jun­gen in Zusam­men­ar­beit mit der STIKO die brei­te Öffent­lich­keit für das The­ma sen­si­bi­li­sie­ren“, sagt DGU-Pres­se­spre­cher Prof. Dr. Chris­ti­an Wülfing.

Aus Sicht von DGU und Berufs­ver­band war die jet­zi­ge Impf­emp­feh­lung für Jun­gen über­fäl­lig, um eine effek­ti­ve impf­me­di­zi­ni­sche Prä­ven­ti­ons­stra­te­gie gegen HPV-asso­zi­ier­te Erkran­kun­gen für bei­de Geschlech­ter zu eta­blie­ren. In Deutsch­land wer­den 1,6 Pro­zent aller Krebs­er­kran­kun­gen in Ver­bin­dung mit soge­nann­ten Hoch­ri­si­ko-HPV-Typen gebracht. Laut RKI ent­spricht dies 7.600 Krebs­pa­ti­en­tin­nen und ‑pati­en­ten. „Ange­sichts unzu­rei­chen­der HPV-Impf­quo­ten der Mäd­chen in Deutsch­land mit einer Durch­imp­fungs­ra­te von 31 Pro­zent bei den 15-jäh­ri­gen Mäd­chen und folg­lich einer unzu­rei­chen­den Her­den­schutz­wir­kung war zehn Jah­re nach der STI­KO-Emp­feh­lung für eine allei­ni­ge Mäd­chen­imp­fung eine Über­prü­fung der wis­sen­schaft­li­chen Lite­ra­tur­la­ge drin­gend not­wen­dig“, sagt Prof. Dr. Peter Schnee­de, HPV-Exper­te der DGU. Danach ist es wis­sen­schaft­lich erwie­sen, dass sich durch die HPV-Imp­fung von Kin­dern und Jugend­li­chen, opti­ma­ler­wei­se vor Auf­nah­me der sexu­el­len Akti­vi­tä­ten, nicht nur Gebär­mut­ter­hals­kar­zi­no­me, son­dern auch ande­re HPV-asso­zi­ier­te Kar­zi­no­me von Frau­en und Män­nern effek­tiv ver­hin­dern las­sen. Dazu gehö­ren Krebs­er­kran­kun­gen von Vul­va, Schei­de, Penis, After, Mund, Rachen und Kehl­kopf. „Zudem schützt die Imp­fung bei­de Geschlech­ter vor den wesent­lich häu­fi­ge­ren Anoge­ni­tal­war­zen. Die­se sind zwar gut­ar­tig, aber hoch anste­ckend, häu­fig wie­der­keh­rend und für die Betrof­fe­nen äußerst unan­ge­nehm“, so der HPV-Exper­te des Berufs­ver­ban­des, Dr. Wolf­gang Bühmann.
Die nun erwei­ter­te STI­KO-Emp­feh­lung auf eine geschlechts­neu­tra­le HPV-Imp­fung von Kin­dern und Jugend­li­chen deckt sich mit der Auf­fas­sung der DGU, die bereits seit 2013 in der S3-Leit­li­nie zur Impf­prä­ven­ti­on HPV-asso­zi­ier­ter Neo­pla­si­en (AWMF-Regis­ter Nr. 082/002, Stand 12/2013) von der Fach­ge­sell­schaft offi­zi­ell mit ver­tre­ten wur­de. Eine öffent­li­che Emp­feh­lung für die Jun­gen­imp­fung hat­ten die Fach­ge­sell­schaft und der Berufs­ver­band der Deut­schen Uro­lo­gen 2016 abgegeben.
Mit Ver­öf­fent­li­chung im Epi­de­mio­lo­gi­schen Bul­le­tin 34/2018 Ende August wird die neue STI­KO-Emp­feh­lung offi­zi­ell. Danach hat der Gemein­sa­me Bun­des­aus­schuss (GBA) drei Mona­te Zeit, die Auf­nah­me in die Schutz­imp­fungs­richt­li­nie zu prü­fen, wel­che die Kos­ten­über­nah­me von Imp­fun­gen durch die Gesetz­li­che Kran­ken­ver­si­che­rung regelt. Die­se wird erwar­tet, da der G‑BA übli­cher­wei­se den Emp­feh­lun­gen der Stän­di­gen Impf­kom­mis­si­on folgt. „Wir sind vor­be­rei­tet“, sagt Dr. Axel Schroe­der, Prä­si­dent des Berufs­ver­bands der Deut­schen Uro­lo­gen. „Mit unse­ren Jun­gen­sprech­stun­den beim Uro­lo­gen haben wir die not­wen­di­gen Ver­sor­gungs­struk­tu­ren geschaf­fen und kön­nen dazu bei­tra­gen, die männ­li­chen Ado­les­zen­ten zu errei­chen, sie auf­zu­klä­ren und zu imp­fen und das nicht zuletzt mit Blick auf die Nach­holimp­fun­gen bis 17 Jahre.“

Quel­le: DGU

Nierenkrebs

Nie­ren­krebs ist die dritt­häu­figs­te Tumor­er­kran­kung, mit der Deutsch­lands Uro­lo­gen in Pra­xen und Kli­ni­ken kon­fron­tiert sind. Betrof­fe­ne Pati­en­ten sind zumeist älte­re Men­schen und nach alters­stan­dar­di­sier­ten Daten des Robert Koch-Insti­tuts (RKI) dop­pelt so vie­le Män­ner wie Frau­en. Rund 16.500 Neu­erkran­kun­gen an Nie­ren­krebs erwar­te­te das RKI für 2016. Früh erkannt, las­sen sich Nie­ren­tu­mo­ren heu­te gut behan­deln und die Pro­gno­se für die meis­ten Pati­en­ten ist güns­tig, tei­len die Deut­sche Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. (DGU) und der Berufs­ver­band der Deut­schen Uro­lo­gen e.V. (BDU) anläss­lich des Welt-Nie­ren­krebs-Tages mit, der am mor­gi­gen 22. Juni 2017 erst­mals statt­fin­det. Sie beto­nen jedoch zugleich die Bedeu­tung der Prä­ven­ti­on von Nie­ren­tu­mo­ren — und damit beson­ders Fra­gen des indi­vi­du­el­len Lebensstils.

Die Ursa­chen für die Ent­ste­hung von Nie­ren­krebs, zu 90 Pro­zent han­delt es sich dabei um Nie­ren­zell­kar­zi­no­me, sind noch nicht geklärt. Aber es gibt Risi­ko­fak­to­ren wie etwa Rau­chen, Über­ge­wicht, Blut­hoch­druck und Man­gel an kör­per­li­cher Akti­vi­tät, die laut S3-Leit­li­nie zum Nie­ren­krebs als begüns­ti­gend erkannt sind. Die­se Fak­to­ren sind beein­fluss­bar, und hier soll­te Prä­ven­ti­on anset­zen“, sagt BDU-Prä­si­dent Dr. Axel Schroe­der. Nicht modi­fi­zier­ba­re Risi­ko­fak­to­ren sei­en ter­mi­na­le Nie­ren­in­suf­fi­zi­enz und eine erb­li­che Vor­be­las­tung, die jedoch sel­ten vor­kom­me. „Umso mehr Bedeu­tung erhält eine gesun­de Lebens­füh­rung bei der Prä­ven­ti­on von Nierenkrebs.“

Im frü­hen und im lokal fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um machen Nie­ren­tu­mo­ren kei­ne Sym­pto­me. Sie wer­den bei Ultra­schall­un­ter­su­chun­gen des Bauch­rau­mes oft eher bei­läu­fig ent­deckt, wor­an ste­tig ver­bes­ser­te bild­ge­ben­de Ver­fah­ren ihren Anteil haben. Tre­ten bereits Beschwer­den wie etwa Schmer­zen im seit­li­chen Rücken­be­reich oder blu­ti­ger Urin auf, ist der Krebs häu­fig schon weit fort­ge­schrit­ten und hat oft bereits Meta­sta­sen gestreut. Obwohl das sta­tis­ti­sche Durch­schnitts­al­ter bei der Erst­dia­gno­se von Nie­ren­tu­mo­ren rela­tiv hoch ist — bei Män­nern sind es 68, bei Frau­en 72 Jah­re — befin­det sich das Kar­zi­nom bei sei­ner Ent­de­ckung in 75 Pro­zent aller Fäl­le noch in einem frü­hen Sta­di­um mit ent­spre­chend güns­ti­ger Pro­gno­se für den Krankheitsverlauf.

Sowohl Nie­ren­tu­mo­ren im frü­hen und lokal fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um als auch Nie­ren­krebs im metasta­sier­te Sta­di­um wer­den nach der ärzt­li­chen S3-Leit­li­nie zur Dia­gnos­tik, The­ra­pie und Nach­sor­ge des Nie­ren­zell­kar­zi­noms behan­delt, die 2015 feder­füh­rend von der DGU und von der Deut­schen Gesell­schaft für Häma­to­lo­gie und Onko­lo­gie (DGHO) erstellt und gera­de aktua­li­siert wor­den ist. Das Spek­trum der Behand­lungs­mög­lich­kei­ten ist breit und spannt sich von akti­ver Über­wa­chung über ver­schie­de­ne Ope­ra­ti­ons­ver­fah­ren bis zu kom­ple­xen sys­te­mi­schen The­ra­pien. „Im frü­hen oder lokal fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um sind Ope­ra­tio­nen, mini­mal-inva­siv und nach Mög­lich­keit organ­er­hal­tend, immer noch alter­na­tiv­los. Regel­mä­ßi­ge, risi­ko­ad­ap­tier­te Nach­sor­ge­sche­ma­ta gemäß der S3-Leit­li­nie, gilt es bei der Nach­sor­ge ope­rier­ter Pati­en­ten zu berück­sich­ti­gen, um Rezi­di­ve ggf. früh zu erken­nen. Abla­ti­ve The­ra­pien wie etwa die Radio­fre­quenz­ab­la­ti­on, bei der durch Hit­ze­ent­wick­lung eines hoch­fre­quen­ten Stroms gezielt Gewe­be zer­stört wird, müs­sen sich wei­ter bewei­sen“, so DGU-Pres­se­spre­cher Prof. Dr. Chris­ti­an Wül­fing. Der uro­lo­gi­sche Chef­arzt wei­ter: „Für die metasta­sier­ten Tumo­ren sind inzwi­schen zehn Medi­ka­men­te zuge­las­sen. Durch geziel­te Krebs­the­ra­pie, soge­nann­te ‚̣tar­ge­ted the­ra­py’, und klu­ge Kom­bi­na­ti­on neu­er Prä­pa­ra­te wer­den die Über­le­bens­zei­ten der Pati­en­ten länger.“

Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen über Risi­ko­fak­to­ren, Sym­pto­me, Dia­gnos­tik und die Behand­lung von Nie­ren­krebs bie­ten die bei­den Pati­en­ten­leit­li­ni­en „Nie­ren­krebs im frü­hen und im lokal fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um“ und „Nie­ren­krebs im metasta­sier­ten Sta­di­um“, die im Leit­li­ni­en­pro­gramm Ono­ko­lo­gie von der Arbeits­ge­mein­schaft der Wis­sen­schaft­li­chen Medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten, der Deut­schen Krebs­ge­sell­schaft und der Stif­tung Deut­sche Krebs­hil­fe unter Feder­füh­rung der DGU und der DGHO her­aus­ge­ge­ben wurden.

Quel­le: DGU

Internationaler Männertag 2017: Urologen und Männergesundheit

Ber­lin, 17.11.2017. In Sachen Män­ner­ge­sund­heit gibt es noch viel zu tun: Die Jugend­vor­sor­ge­un­ter­su­chung J1 nimmt nur knapp die Hälf­te der 12- bis 14-jäh­ri­gen Jun­gen und Mäd­chen wahr, die J2 wird nicht ein­mal von allen Kas­sen bezahlt, die HPV-Imp­fung für Jun­gen nur in Sach­sen von den gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen über­nom­men, und der erwach­se­ne Mann schließ­lich nutzt das jähr­li­che gesetz­li­che Krebs­früh­erken­nungs­an­ge­bot beim Uro­lo­gen, laut aktu­el­ler Erhe­bung der Tech­ni­ker Kran­ken­kas­se, nur zu 27 Pro­zent, wäh­rend 59 Pro­zent der Frau­en die Krebs­früh­erken­nungs­un­ter­su­chung beim Gynä­ko­lo­gen wahr­neh­men. Vor die­sem Hin­ter­grund sehen die Deut­sche Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. (DGU) und der Berufs­ver­band der Deut­schen Uro­lo­gen e.V. (BDU) wei­ter­hin gro­ßen Auf­klä­rungs­be­darf, aber etwa mit Blick auf die HPV-Imp­fung für Jun­gen auch gesund­heits­po­li­ti­schen Hand­lungs­be­darf. Die Ver­bän­de wei­sen anläss­lich des inter­na­tio­na­len Män­ner­ta­ges, der am 19. Novem­ber ein­mal mehr die Gesund­heit von Jun­gen und Män­nern und die Gleich­be­rech­ti­gung der Geschlech­ter in den Mit­tel­punkt rückt, auf ihr viel­fäl­ti­ges Enga­ge­ment hin, das bei den männ­li­chen Ado­les­zen­ten ansetzt und sie ziel­grup­pen­ge­recht in den sozia­len Medi­en abholt und bis zu tra­di­tio­nel­len Pati­en­ten­fo­ren für die älte­re Gene­ra­ti­on reicht.

Die Ein­füh­rung der Jun­gen­sprech­stun­de ist wesent­li­cher Bau­stein für eine bes­se­re Män­ner­ge­sund­heit. „Auch Jun­gen brau­chen nach dem Kin­der­arzt einen dau­er­haf­ten Ansprech­part­ner. Mit der Jun­gen­sprech­stun­de beim Uro­lo­gen ver­fü­gen wir inzwi­schen ana­log zur Mäd­chen­sprech­stun­de beim Frau­en­arzt über ein geeig­ne­tes Ange­bot, damit in der nächs­ten Män­ner­ge­ne­ra­ti­on ein ver­gleich­ba­res Gesund­heits­be­wusst­sein ent­ste­hen kann. Die neue Ver­sor­gungs­struk­tur ermög­licht uns zudem, Jun­gen über die HPV-Imp­fung auf­zu­klä­ren und sie zu imp­fen“, sagt BDU-Prä­si­dent Dr. Axel Schroe­der. Bis dato ist das aller­dings nur in Sach­sen zulas­ten der Kos­ten­trä­ger mög­lich. „Die HPV-Imp­fung soll­te den Jun­gen nicht län­ger vor­ent­hal­ten wer­den. DGU und BDU emp­feh­len die Imp­fung für Jun­gen und appel­lie­ren an die mög­li­chen Koali­ti­ons­part­ner, sich für eine schnellst­mög­li­che Kos­ten­über­nah­me durch die gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen ein­zu­set­zen“, sagt DGU-Pres­se­spre­cher Prof. Dr. Chris­ti­an Wülfing.

Auf­klä­rung leis­ten Uro­lo­gen für Män­ner jeden Alters: Dau­er­haft im Netz prä­sent sind zum Bei­spiel alle Inhal­te der uro­lo­gi­schen The­men­wo­che Hoden­krebs und der The­men­wo­che Pro­sta­ta­krebs, die 2017 für Tau­sen­de Klicks und bun­des­weit zahl­rei­che loka­le Aktio­nen enga­gier­ter Uro­lo­gin­nen und Uro­lo­gen gesorgt haben. Neben ihrer Home­page www.urologenportal.de haben DGU und BDU zahl­rei­che Rat­ge­ber her­aus­ge­ge­ben, die Web­sei­ten www.jungensprechstunde.de und www.hodencheck.de ein­ge­rich­tet und zuletzt die Auf­klä­rungs­kam­pa­gne „Uro­lo­gie für alle“ gestar­tet, die von den Hand­ball­le­gen­den und pro­mi­nen­ten Bot­schaf­tern der Pro­sta­ta­krebs­früh­erken­nung Micha­el und Uli Roth unter­stützt wird. Das Zweit­mei­nungs­pro­jekt Hoden­tu­mo­ren und die Online-Ent­schei­dungs­hil­fe für Pati­en­ten mit Pro­sta­ta­krebs tra­gen zu einer bes­se­ren Infor­ma­ti­on und Ver­sor­gung erkrank­ter Män­ner bei.

Hand­fes­te Tipps zum dies­jäh­ri­gen Män­ner­tag haben DGU und BDU auch. Ihr uro­lo­gi­scher Gesund­heits-Fahr­plan durch das Män­ner­le­ben beginnt beim Säug­ling und lautet:

+ Früh­zei­ti­ge Abklä­rung uro­ge­ni­taler Fehl­bil­dun­gen; Hoden­hoch­stand bis zum Ende des ers­ten Lebens­jah­res abschlie­ßend behan­deln, um das Lang­zeit-Risi­ko für Hoden­krebs zu mini­mie­ren (Infos für Eltern).

+ Alle U‑Untersuchungen sowie die J1 und J2 wahr­neh­men. Danach die Jun­gen­sprech­stun­de beim Uro­lo­gen für die recht­zei­ti­ge Auf­klä­rung über Ver­hü­tung und sexu­ell über­trag­ba­re Infek­tio­nen sowie Imp­fun­gen ein­schließ­lich der HPV-Imp­fung für Jun­gen nut­zen (Adres­sen unter www.jungensprechstunde.de).

+ Ab 14 Jah­ren Selbst­un­ter­su­chung der Hoden zur Früh­erken­nung von Hoden­krebs (Infos unter www.hodencheck.de).

+ Ab 45 jähr­li­che Krebs­früh­erken­nungs­un­ter­su­chung der Pro­sta­ta und der äuße­ren Geschlechts­or­ga­ne beim Uro­lo­gen. Bestim­mung eines Basis-PSA-Wer­tes nach infor­mier­ter Pati­en­ten­ent­schei­dung im Alter von 45, bei fami­liä­rer Vor­be­las­tung mit 40 Jah­ren (Rat­ge­ber zum PSA-Test).

+ Typi­sche alters­be­ding­te Män­ner­lei­den wie die ver­grö­ßer­te Pro­sta­ta, Potenz­stö­run­gen oder Tes­to­ste­ron­man­gel zum Erhalt der Lebens­qua­li­tät abklä­ren und behan­deln las­sen. Wich­tig: Erek­ti­le Dys­funk­ti­on kann auch ein Warn­zei­chen für Schä­di­gun­gen des Gefäß­sys­tems und damit ein Vor­bo­te von Herz­in­farkt oder Schlag­an­fall sein.

Quel­le: DGU