Der gesunde Mann verfügt über zwei Hoden, welche sich im Hodensack befinden. Die Aufgabe der Hoden umfasst die Produktion des männlichen Hormons Testosteron sowie die Spermienproduktion zur Fortpflanzung.
Da die Hoden ein sehr empfindliches Organ sind, gibt es einige Erkrankungen der Hoden:
- Hodenverdrehung
- Hodenhochstand
- Nebenhodenzyste
- Nebenhodenentzündung
- Wasserbruch
- Krampfader des Hodens
- bösartiger Hodentumor
HODENVERDEHUNG (HODENTORSION)
Heftige, plötzlich auftretende Schmerzen — oft nach körperlicher Anstrengung und eher in der Jugend. Die Hoden sind sehr schmerzempfindlich beim Tasten. Der Hodensack ist geschwollen und rötlich verfärbt. ES IST EIN UROLOGISCHER NOTFALL! Eine Behandlung durch einen Urologen MUSS SOFORT, spätestens innerhalb von 6 Stunden, erfolgen, da sonst bleibende Schäden bis hin zur Hodenentfernung drohen. Der Hoden muss freigelegt und zurückgedreht werden, damit eine Durchblutung des Hodengewebes wiederhergestellt wird.
NEBENHODENZYSTE (SPERMATOZELE)
Hierbei handelt es sich um eine Zyste im Nebenhodenbereich, welche durch eine entzündliche Veränderung oder kleine Verletzung verursacht wurde. Sie ist weich und leicht schmerzhaft, muss aber in der Regel nicht behandelt werden, da sie sich meist von alleine zurückbildet.
NEBENHODENENTZÜNDUNG (EPIDIDYMITIS)
Hierbei handelt es sich um eine sehr schmerzhafte, akute Entzündung der Nebenhoden mit starker Schwellung und rötlicher Verfärbung des Hodensacks mit Wärmebildung. Um bleibende Schäden bezüglich der Fruchtbarkeit zu vermeiden, ist die Therapie der Wahl Antibiotika sowie strenge Bettruhe und Kühlung.
WASSERBRUCH (HYDROZELE)
Der Wasserbruch zeigt sich eher bei Männern ab 50 und ist eine schmerzlose Schwellung eines Hodens. In der Regel ist die Schwellung morgens geringer, wird aber über den Tag stärker. Therapiert wird in der Regel mit einer operativen Abtragung.
KRAMPFADERN DES HODENS (VARIKOZELE)
Meist links und schmerzlos, kann sich verstärken bei langem Stehen. Harmlos kann jedoch die Fruchtbarkeit ungünstig beeinflussen.
BÖSARTIGER HODENTUMOR
In der Regel ist nur ein Hoden betroffen — der Tumor wächst oft schnell und kann früh Metastasen in anderen Körperregionen bilden. Betroffen sind meist Männer zwischen 18 und 35 Jahren. Die Heilungschancen liegen bei frühzeitiger Diagnose bei über 90%. Häufigstes Symptom ist eine rasche Größenzunahme des Hodens ohne schmerzhafte Veränderung.