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Das 1x1 der männlichen Fruchtbarkeit

Wenn es mit dem Kin­der­wunsch nicht klappt, ist die Ursa­che der Unfrucht­bar­keit eines Paa­res immer häu­fi­ger beim Mann zu fin­den: Eine gerin­ge Anzahl von Sper­mi­en und die weni­gen auch noch öfter von unter­durch­schnitt­li­cher Beweg­lich­keit und Qua­li­tät wer­den zuneh­mend für männ­li­che Infer­ti­li­tät ver­ant­wort­lich gemacht. Eine ein­zi­ge Ursa­che für die­se Ent­wick­lung gibt es nicht, jedoch ein gan­zes Ursa­chen-Aller­lei. Seit eini­gen Jah­ren wird mit Stu­di­en ver­sucht, Ursa­chen und Aus­lö­ser zu erken­nen. So fan­den däni­sche For­scher jetzt her­aus, dass Über­ge­wicht zu einer Ver­än­de­rung des Erb­gu­tes führt.

In ihrer Stu­die wie­sen sie ver­än­der­te gene­ti­sche Codes in Sper­mi­en von Über­ge­wich­ti­gen (BMI über 30) nach, die den Appe­tit steu­ern. Aber hat­te das Über­ge­wicht die DNA ver­än­dert, oder eine ver­än­der­te DNA das Über­ge­wicht aus­ge­löst? Dies wur­de an sechs adi­pö­sen Män­nern geklärt, die eine extre­me Gewichts­re­duk­ti­on durch einen Magen­by­pass erreich­ten. Vor und nach der OP wur­de die DNA ihrer Sper­mi­en unter­sucht — und mehr als 5000 epi­ge­ne­ti­sche Ver­än­de­run­gen fest­ge­stellt. Fazit: Über­ge­wicht ver­än­dert das Erb­gut. Der­zeit wer­den in Koope­ra­ti­on mit einer Fer­ti­li­täts­kli­nik auch die Embryo­nen von Vätern unter­schied­li­chen Kör­per­ge­wichts epi­ge­ne­tisch untersucht.

Bereits frü­he­re Stu­di­en hat­ten nega­ti­ve Ein­flüs­se von Über­ge­wicht auf die männ­li­che Fer­ti­li­tät auf­ge­zeigt: 2012 hat­ten For­scher in den Nie­der­lan­den fest­ge­stellt, dass Män­ner mit einem Hüft­um­fang von mehr als 102 Zen­ti­me­tern eine deut­li­che schlech­te­re Sper­mi­en­kon­zen­tra­ti­on und gerin­ge­re Gesamt­zahl beweg­li­cher Sper­mi­en hat­ten. Abneh­men schafft Abhilfe.
Öster­rei­chi­sche Stu­di­en­au­toren schrie­ben 2012, die Kom­bi­na­ti­on von Alter, Gewicht, sexu­el­ler Akti­vi­tät und der Men­ge des Kaf­fee­kon­sums hät­te wesent­li­chen Ein­fluss auf Moti­li­tät und Mor­pho­lo­gie der Sper­mi­en. Ent­spre­chend kön­ne der Mann bis zu einem gewis­sen Grad selbst die Qua­li­tät sei­ner Samen steuern.

US-For­scher erkann­ten nach einer 2014 ver­öf­fent­lich­ten Stu­die, dass Stress eben­falls nega­tiv auf Quan­ti­tät und Qua­li­tät von Sper­mi­en wirkt — aller­dings kaum beruf­li­che, son­dern über­wie­gend pri­va­te Belas­tun­gen. Män­ner, die wäh­rend der Stu­die arbeits­los waren, hat­ten eine beson­ders schlech­te Spermienqualität.

Zwi­schen schlech­tem Schlaf und Sper­mi­en­qua­li­tät wur­de 2012 in Däne­mark ein Zusam­men­hang nach­ge­wie­sen. Bei Män­nern mit Schlaf­stö­run­gen wur­de im Eja­ku­lat ein Rück­gang der Sper­mi­en­kon­zen­tra­ti­on von gut 30 Pro­zent gegen­über Nor­mal­schlä­fern fest­ge­stellt. Eine ver­min­der­te Sper­mi­en­qua­li­tät ver­bes­ser­te sich bei regel­mä­ßi­gem Schlaf von sie­ben Stun­den erheblich.
In Argen­ti­ni­en wur­de dar­über geforscht, wie sich WLAN-Strah­lung — also das Han­dy in der Hosen­ta­sche oder das Note­book auf dem Schoß — auf die männ­li­che Fer­ti­li­tät aus­wirkt. Sper­mi­en­pro­ben gesun­der 25-Jäh­ri­ger wur­den der Strah­lung aus­ge­setzt. 25 Pro­zent der Sper­mi­en waren danach bewe­gungs­los, neun Pro­zent wie­sen Schä­den am Erb­gut auf. Unbe­strahlt waren es nur je 14 und drei Pro­zent. In der Ukrai­ne wur­den 100 Stu­di­en zu den Gefah­ren der Mobil­funk­strah­lung ana­ly­siert: 93 kamen zu dem Ergeb­nis, dass WLAN- und Han­dy­strah­lung Zell­schä­den ver­ur­sa­chen können.

Pkw-Sitz­hei­zun­gen eilt der Ruf vor­aus, nega­ti­ve Effek­te auf die Sper­mi­en­qua­li­tät zu haben. Befra­gun­gen und Sper­mio­gram­men erga­ben in Öster­reich, dass 62 Pro­zent der häu­fi­gen Sitz­hei­zungs­nut­zer einen unauf­fäl­li­gen Sper­mi­en­zu­stand haben, bei sel­te­nen Nut­zern waren es 53 Pro­zent und bei Nicht­nut­zern nur 46 Pro­zent. Für den Umkehr­schluss posi­ti­ver Sitz­hei­zungs­ef­fek­te bedarf es jedoch wei­te­rer Forschung.
Nach­ge­wie­sen ist der nega­ti­ve Ein­fluss von Dro­gen, Ana­bo­li­ka, über­mä­ßi­gem Alko­hol­kon­sum und der des Rau­chens auf die Sper­mi­en­qua­li­tät: Niko­tin­kon­sum etwa redu­ziert das Befruch­tungs­po­ten­zi­al der Sper­mi­en um die Hälfte.
Ein gesun­der Lebens­stil mit Nor­mal­ge­wicht, aus­ge­wo­ge­ner Ernäh­rung und regel­mä­ßi­gem, aber nicht über­trie­be­nem Sport, der die Hor­mon­pro­duk­ti­on ankur­belt, dage­gen hält die Sper­mi­en fit.

Quel­le: DGU

Urologen werfen Medien Verteufelung des PSA Tests vor

Düs­sel­dorf: Wie­der gibt es Medi­en­kri­tik von Uro­lo­gen­sei­te: Die Deut­sche Gesell­schaft für Uro­lo­gie (DGU) und der Berufs­ver­band der Deut­schen Uro­lo­gen (BDU) sehen den PSA Test in Berich­ten ver­schie­de­ner Medi­en zu Unrecht schlecht dargestellt.
Dabei geht es um die Bericht­erstat­tung zu den AOK „Fak­ten­bo­xen“, die selbst nicht Anlass der Kri­tik von DGU und BDU sind. Nach Pfings­ten hat die AOK ihre ers­ten „Fak­ten­bo­xen“ ver­öf­fent­licht, die dazu bei­tra­gen sol­len, die Gesund­heits­kom­pe­tenz von Ver­si­cher­ten zu stär­ken, indem kom­ple­xe Fra­gen zu Nut­zen und Risi­ken von medi­zi­ni­schen Behand­lun­gen, Früh­erken­nung oder Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­teln auf kom­pak­te Wei­se beant­wor­tet wer­den. Erklär­tes Ziel ist eine ver­ständ­li­che und ein­präg­sa­me Wis­sens­ver­mitt­lung via Inter­net, die den aktu­el­len Stand der medi­zi­ni­schen For­schung berück­sich­tigt. DGU und BDU beto­ne, dass sie jede Initia­ti­ve befür­wor­ten, die dazu bei­trägt, die Gesund­heits­kom­pe­tenz der Men­schen zu stärken.

Befrem­den löst bei den Uro­lo­gen aus, dass die Medi­en das Bei­spiel des PSA-Tests zur Pro­sta­ta­krebs-Früh­erken­nung „unter dem Tenor ver­meint­lich unnüt­zer Früh­erken­nung teils sogar gefähr­li­cher Unter­su­chun­gen“ aus­drück­lich nann­ten, obwohl der Test gar nicht Gegen­stand der elf AOK-Fak­ten­bo­xen sei. (…) DGU und BDU wei­sen jedoch dar­auf hin, dass die Daten­la­ge aus Stu­di­en bis­lang noch kei­ne kla­ren wis­sen­schaft­li­chen Ergeb­nis­se zu Nut­zen und mög­li­chem Scha­den der Früh­erken­nung beim Pro­sta­ta­krebs erlau­be, weil die­se Stu­di­en eine Lauf­zeit von min­des­tens 15 Jah­ren benö­ti­gen. DGU und BDU emp­feh­len daher, wei­ter­hin Män­nern ab 45 Jah­ren, die nach aus­führ­li­cher Infor­ma­ti­on über die Vor- und mög­li­chen Nach­tei­le und unter Berück­sich­ti­gung der per­sön­li­chen Situa­ti­on eine Früh­erken­nung wün­schen, eine Tast­un­ter­su­chung und die Bestim­mung des PSA Wertes.

Ein Pro­sta­ta­krebs, der in einem frü­hen Sta­di­um fest­ge­stellt wird, kön­ne mit grö­ße­rer Aus­sicht auf völ­li­ge Hei­lung behan­delt wer­den. Die bekann­te Dis­kus­si­on um „Über­the­ra­pie“ und „Über­dia­gno­se“ habe in der inter­dis­zi­pli­nä­ren „S3-Leit­li­nie Pro­sta­ta­krebs“, die Deut­sche Krebs­ge­sell­schaft und DGU gemein­sam erar­bei­tet haben, ihren Nie­der­schlag gefun­den. Der „Ver­teu­fe­lung“ des PSA-Tests als „rei­ne Geld­ma­che­rei“ der Uro­lo­gen hal­ten DGU und BDU ent­ge­gen, dass die Sterb­lich­keit am Pro­sta­ta­kar­zi­nom ins­ge­samt deut­lich abge­nom­men habe, seit es den Test gibt: In Deutsch­land um 20%, in den USA um 35“.
Quel­le DGU/BDU

Blasenkrebs — zu wenig Vorsorge führt oft zu sehr späten Zufallsbefunden

Harn­bla­sen­krebs ist die zweit­häu­figs­te uro­lo­gi­sche Tumor­er­kran­kung. Der Berufs­ver­band der Deut­schen Uro­lo­gen e.V. (BDU) macht des­halb wie­der­holt dar­auf auf­merk­sam, dass ein Tumor in der Bla­se zunächst ohne cha­rak­te­ris­ti­sche Sym­pto­me wächst. „Ein gesetz­li­ches Früh­erken­nungs­pro­gramm gibt es zur­zeit nicht“, sagt BDU-Prä­si­dent Dr. Axel Schroe­der. „Auch ver­schie­de­ne Bla­sen­krebs-Schnell­tests, die seit eini­ger Zeit Schlag­zei­len machen, sind noch nicht weit genug ent­wi­ckelt, um für ein gene­rel­les Scree­ning in der Bevöl­ke­rung geeig­net zu sein.“ Umso wich­ti­ger sei eine risi­ko­ad­ap­tier­te Früh­erken­nung für Per­so­nen mit einem erhöh­ten Gefähr­dungs­po­ten­zi­al, so der Neu­müns­te­ra­ner Uro­lo­ge weiter.

Das Robert Koch-Insti­tuts ver­zeich­net jähr­lich rund 29.000 Neu­erkran­kun­gen. 2010 erkrank­ten 21.550 Män­ner und 7.240 Frau­en in Deutsch­land an Bla­sen­krebs. Damit sind Män­ner fast drei­mal so oft betrof­fen wie Frau­en. Bla­sen­krebs ist die viert­häu­figs­te Krebs­art des Man­nes. Das durch­schnitt­li­che Erkran­kungs­al­ter beträgt bei Män­nern 72 Jah­re, bei Frau­en etwa 74 Jah­re. Aber auch jün­ge­re Män­ner und Frau­en kön­nen erkranken.

Mög­li­che Sym­pto­me wie Blut im Urin, Schmer­zen oder Stö­run­gen beim Was­ser­las­sen tre­ten oft erst spät auf, sind unspe­zi­fisch und kön­nen auch gänz­lich ande­re Ursa­chen haben. BDU-Prä­si­dent Schroe­der: „Häu­fig wird der Tumor als Zufalls­be­fund etwa bei einer Ultra­schall­un­ter­su­chung ent­deckt, über­wie­gend in frü­hen Sta­di­en. Den­noch sind etwa 25 bis 30 Pro­zent der Tumo­re bei Dia­gno­se­stel­lung nicht mehr ober­fläch­lich, son­dern bereits in die Bla­sen­mus­ku­la­tur ein­ge­wach­sen oder haben auf ande­re Orga­ne übergegriffen.“

Haupt­ri­si­ko­fak­tor ist Tabak­kon­sum“, sagt Dr. Axel Schroe­der. Nach Anga­ben der Deut­schen Krebs­hil­fe sind 30–70 Pro­zent aller Bla­sen­krebs­er­kran­kun­gen auf Ziga­ret­ten­rau­chen zurück­zu­füh­ren. Auch der, meist beruf­li­che, Kon­takt mit krebs­er­re­gen­den Stof­fen, wie aro­ma­ti­schen Ami­nen, die in der Gum­mi-Indus­trie, in Far­ben und in der che­mi­schen und phar­ma­zeu­ti­schen Indus­trie zum Ein­satz kom­men, erhöht das Risi­ko. Daher wird Bla­sen­krebs zum Teil auch als Berufs­krank­heit aner­kannt. Chro­ni­sche Harn­wegs­in­fek­te und bestimm­te Medi­ka­men­te sind wei­te­re Risi­ko­fak­to­ren. Fami­liä­re Häu­fun­gen wer­den beob­ach­tet, eben­falls gibt es Hin­wei­se auf gene­ti­sche Fak­to­ren bei der Ent­ste­hung von Harn­bla­sen­krebs. Geziel­te Früh­erken­nung für die­se Risi­ko­grup­pen hält der Prä­si­dent des Berufs­ver­ban­des für sinnvoll.

Das Inter­net-Tool www.risikocheck-blasenkrebs.info kann die Ein­schät­zung des indi­vi­du­el­len Bla­sen­krebs­ri­si­kos durch einen Uro­lo­gen unter­stüt­zen. „Der Risi­ko-Check ist in zwölf ver­schie­de­nen Spra­chen ver­füg­bar und wird regel­mä­ßig aktu­el­len Ände­run­gen ange­passt. Veri­fi­ziert wur­de er von der IQUO in Ber­lin, dem Inter­es­sen­ver­band zur Qua­li­täts­si­che­rung der Arbeit nie­der­ge­las­se­ner Uro-Onko­lo­gen in Deutsch­land e.V.“, erklärt Dr. Ger­son Lüdecke, Ober­arzt der Kli­nik und Poli­kli­nik für Uro­lo­gie, Kin­der­uro­lo­gie und Andro­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Gie­ßen, der den kos­ten­lo­sen Online-Check ent­wi­ckelt hat.

Schnell­tests auf urin­lös­li­che Bla­sen­krebs­mar­ker kom­men bei der Früh­erken­nung inzwi­schen zum Ein­satz und kön­nen die Dia­gnos­tik unter Umstän­den ergän­zen. „Wäh­rend her­kömm­li­che Tests nur ‚posi­tiv’ oder ‚nega­tiv’ anzei­gen, kön­nen die neu­es­ten Ver­fah­ren die Wahr­schein­lich­keit, dass ein Tumor in der Harn­bla­se vor­liegt, quan­ti­fi­zie­ren“, sagt Dr. Lüdecke. Eine Bla­sen­spie­ge­lung zur siche­ren Dia­gnos­tik erset­zen sie den­noch nicht. Vor frei­ver­käuf­li­chen Bla­sen­krebs-Schnell­tests war­nen die Exper­ten. „Die Früh­erken­nung von Harn­bla­sen­krebs gehört in die Hän­de eines erfah­re­nen Urologen“.

 

Quel­le DGU

Große Hitze begünstigt die Steinbildung: Urologen warnen vor der Sommerkrankheit Harnsteine

Mit stei­gen­den Tem­pe­ra­tu­ren nimmt Som­mer für Som­mer die Zahl der Harn­stein­er­kran­kun­gen dras­tisch zu: Hit­ze, ver­stärk­tes Schwit­zen und unzu­rei­chen­des Trin­ken begüns­ti­gen die Nie­ren­stein­bil­dung. Die Deut­sche Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. (DGU) und der Berufs­ver­band der Deut­schen Uro­lo­gen e.V. (BDU) raten in der aktu­el­len Hit­ze­pe­ri­ode des­halb, an hei­ßen Som­mer­ta­gen auf eine deut­lich erhöh­te Trink­men­ge zu ach­ten. Das gel­te beson­ders für Pati­en­ten mit Harn­stei­nen in der Vor­ge­schich­te, denn das Risi­ko, einen wei­te­ren Stein zu ent­wi­ckeln, ver­dop­pelt sich mit jedem Steinereignis.

 

Jetzt in den Som­mer­mo­na­ten ist das Risi­ko, Harn­stei­ne zu ent­wi­ckeln, beson­ders groß. „An hei­ßen Tag geht von der auf­ge­nom­me­nen Flüs­sig­keits­men­ge ein gro­ßer Anteil über Atmung und Schwit­zen ver­lo­ren“, sagt Prof. Dr. Tho­mas Knoll, Vor­sit­zen­der des DGU-Arbeits­krei­ses Harn­stei­ne. Das hat zur Fol­ge, dass die Urin­men­ge gerin­ger wird, weil die Flüs­sig­keit abge­zo­gen wird. „Gro­ße Hit­ze, inten­si­ves Schwit­zen und eine ver­min­der­te Trink­men­ge fär­ben den Urin im Extrem­fall bier­braun. Dann sind die lös­li­chen Sal­ze, die von den Nie­ren aus­ge­schie­den wer­den, im Urin in höhe­rer Kon­zen­tra­ti­on vor­han­den. Dies begüns­tigt die Bil­dung von Nie­ren­stei­nen, die ent­ste­hen, wenn Stof­fe aus­kris­tal­li­sie­ren, die übli­cher­wei­se im Harn gelöst wer­den“, so der Chef­arzt der Uro­lo­gi­schen Kli­nik Sindelfingen.

Er emp­fiehlt an hei­ßen Som­mer­ta­gen eine deut­lich erhöh­te Trink­men­ge und auf die hell­gel­be Fär­bung des Urins zu ach­ten. Herz­ge­sun­de soll­ten schon bei nor­ma­len Tem­pe­ra­tu­ren und durch­schnitt­li­cher kör­per­li­cher Akti­vi­tät cir­ca zwei Liter Flüs­sig­keit über den Tag ver­teilt trin­ken. Richt­wert für die rich­ti­ge Trink­men­ge soll­te die Urin­fär­bung, aber auch die Urin­men­ge sein. Im bes­ten Fall ist der Urin was­ser­klar. „Es ist schwie­rig, die opti­ma­le Urin­men­ge fest­zu­le­gen. Bei fünf Mal täg­li­chem Was­ser­las­sen mit jeweils 400 ml Urin­men­ge ergibt sich als durch­schnitt­li­cher Richt­wert eine 24-Stun­den-Aus­schei­dung von etwa 2000 ml“, sagt Prof. Knoll. Bei gro­ßer Hit­ze und/oder „schweiß­trei­ben­der“ kör­per­li­cher Belas­tung muss die Trink­men­ge deut­lich höher als zwei Liter betra­gen. Von Vor­teil ist es, häu­fig klei­ne Flüs­sig­keits­men­gen zu trin­ken. „Min­des­tens 100 ml Flüs­sig­keit soll­te dem Kör­per pro Stun­de zuge­führt wer­den, um Nie­ren­stei­nen effek­tiv vorzubeugen.“
Deut­sches Lei­tungs­was­ser und unge­süß­te Tees sei­en dafür genau­so geeig­net wie teu­re Mine­ral­was­ser mit klang­vol­lem Namen oder Harn­tees, betont BDU-Pres­se­spre­cher Dr. Wolf­gang Büh­mann. Ver­zich­ten soll­te man grund­sätz­lich auf gezu­cker­te Limo­na­den, da sie das Risi­ko für die Ent­ste­hung von Nie­ren­stei­nen erhö­hen. „Neben aus­rei­chen­der Flüs­sig­keits­zu­fuhr die­nen Bewe­gung, ein nor­ma­les Kör­per­ge­wicht und eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung der Prä­ven­ti­on von Harn­stein­er­kran­kun­gen“, so Dr. Büh­mann wei­ter. So kann sich eine Purin-arme Ernäh­rung, mit einem gerin­gen Anteil an Fleisch, Wurst, Inne­rei­en und Hül­sen­früch­ten, sowie das Ver­mei­den von Lebens­mit­teln mit hohem Oxa­lat-Gehalt wie Spi­nat, Rha­bar­ber und Man­gold, güns­tig auswirken.

Quel­le: Deut­sche Gesell­schaft für Urologie