Schlagwort: Blasenkrebs

Wir haben uns im September für Sie fortgebildet — Besuch des 74. Urologenkongresses in Hamburg

Mehr als 6.500 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer aus Deutsch­land und der Welt las­sen kei­ne Zwei­fel: Der DGU-Kon­gress ist in vol­ler Stär­ke zurück. Der Fach­ge­sell­schaft glück­te im drit­ten Jahr der Pan­de­mie bei der Pre­mie­re im rund­um sanier­ten Con­gress Cen­ter Ham­burg (CCH) ein unbe­schwer­ter Prä­senz­kon­gress vol­ler mensch­li­cher Begeg­nun­gen. Mehr noch – die 74. Jah­res­ta­gung der Deut­schen Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. (DGU) vom 21. bis 24. Sep­tem­ber 2022 in Ham­burg hat ein Stück Uro­lo­gie-Geschich­te geschrie­ben, denn mit Prof. Dr. med. Mar­git Fisch hat in der über 100-jäh­ri­gen His­to­rie der Fach­ge­sell­schaft erst­mals eine Frau das Amt der DGU-Prä­si­den­tin beklei­det und den welt­weit dritt­größ­ten Uro­lo­gie-Kon­gress gelei­tet. „La pre­miè­re“ mar­kiert den Auf­bruch in die Zukunft und hat unter ihrem Kon­gress­mot­to „Gemein­sam Zukunft Gestal­ten“ die gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen für die Uro­lo­gie in den Fokus gescho­ben. So rück­ten die indi­vi­dua­li­sier­te und inter­dis­zi­pli­nä­re Medi­zin, vor allem in der Uro-Onko­lo­gie, die Nach­wuchs­ge­win­nung und För­de­rung der Frau­en in der Uro­lo­gie sowie die Struk­tu­ren der sek­toren­über­grei­fen­den Ver­sor­gung und erst­mals auch eine nach­hal­ti­ge Uro­lo­gie in der Han­se­stadt in den Mittelpunkt. (…)

Die Fach­ge­sell­schaft berich­te­te wie inzwi­schen üblich im Eröff­nungs­ple­num über aktu­el­le DGU-Pro­jek­te wie das WECU und die Uro­lo­gi­sche Stif­tung Gesund­heit und gab Ein­bli­cke in die Arbeit ihrer Res­sorts zu Fort­bil­dung, For­schung und der Dau­er­bau­stel­le GOÄ sowie dem neu­en AOP-Kata­log. DGU-Gene­ral­se­kre­tär Prof. Dr. med. Mau­rice Ste­phan Michel beleuch­te­te die von der For­schung iden­ti­fi­zier­ten gro­ßen Zukunfts­the­men Huma­ne Res­sour­cen, Netz­wer­ke und Inno­va­tio­nen samt ihrer Umset­zung in der Uro­lo­gie und kün­dig­te eine uro­lo­gi­sche sek­toren­über­grei­fen­de Ver­sor­gungs­kon­fe­renz mit dem Berufs­ver­band und der GeS­RU an. Die Fach­pres­se attes­tier­te der DGU im Nach­gang des Eröff­nungs­ple­nums eine „raum­grei­fen­de Strategie“.
Eben­falls zum Kon­gress-Auf­takt punk­te­te die AG-Uro­lo­gin­nen mit ihrem Forum „Ärz­tin­nen und Wis­sen­schaft­le­rin­nen in der Uro­lo­gie“, wel­ches u.a. den für die Aus­bil­dung extrem wich­ti­gen Aspekt des Ope­rie­rens in der Schwan­ger­schaft the­ma­ti­sier­te und die Exper­tin­nen-Lis­te der DGU vorstellte. (…)

Quel­le: DGU

Urologen unterstützen Implementierung der HPV-Impfung für Jungen

Nach der STI­KO-Emp­feh­lung: Uro­lo­gen unter­stüt­zen Imple­men­tie­rung der HPV-Imp­fung für Jungen
Ber­lin, 13.06.2018. Deutsch­lands Uro­lo­gen haben lan­ge dar­auf gewar­tet: Nun hat die Stän­di­ge Impf­kom­mis­si­on (STIKO) des Robert Koch-Insti­tuts (RKI) am 5. Juni ihre Emp­feh­lung zur HPV-Imp­fung für Jun­gen beschlos­sen. Danach emp­fiehlt die STIKO die Imp­fung gegen huma­ne Papil­lom­vi­ren (HPV) für alle Jun­gen im Alter von 9 bis 14 Jah­ren. Zu einer Nach­holimp­fung wird bis zum Alter von 17 Jah­ren gera­ten. Die Deut­sche Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. (DGU) und der Berufs­ver­band der Deut­schen Uro­lo­gen e.V. begrü­ßen die­se Ent­schei­dung unein­ge­schränkt und sichern der STIKO ihre vol­le Koope­ra­ti­on und Unter­stüt­zung bei der anste­hen­den Imple­men­tie­rungs­pha­se der HPV-Jun­gen­imp­fung zu. Mit medi­zi­ni­schen Fort­bil­dun­gen zu HPV-beding­ten Erkran­kun­gen, Impf­kur­sen und der Ein­rich­tung von Jun­gen­sprech­stun­den in uro­lo­gi­schen Pra­xen und Kli­ni­ken haben DGU und Berufs­ver­band in der Ver­gan­gen­heit bereits ent­spre­chen­de Ver­sor­gungs­struk­tu­ren ein­ge­führt. „Schon im Herbst 2018 wer­den die Ver­bän­de mit einer Uro­lo­gi­schen The­men­wo­che zur HPV-Imp­fung für Jun­gen in Zusam­men­ar­beit mit der STIKO die brei­te Öffent­lich­keit für das The­ma sen­si­bi­li­sie­ren“, sagt DGU-Pres­se­spre­cher Prof. Dr. Chris­ti­an Wülfing.

Aus Sicht von DGU und Berufs­ver­band war die jet­zi­ge Impf­emp­feh­lung für Jun­gen über­fäl­lig, um eine effek­ti­ve impf­me­di­zi­ni­sche Prä­ven­ti­ons­stra­te­gie gegen HPV-asso­zi­ier­te Erkran­kun­gen für bei­de Geschlech­ter zu eta­blie­ren. In Deutsch­land wer­den 1,6 Pro­zent aller Krebs­er­kran­kun­gen in Ver­bin­dung mit soge­nann­ten Hoch­ri­si­ko-HPV-Typen gebracht. Laut RKI ent­spricht dies 7.600 Krebs­pa­ti­en­tin­nen und ‑pati­en­ten. „Ange­sichts unzu­rei­chen­der HPV-Impf­quo­ten der Mäd­chen in Deutsch­land mit einer Durch­imp­fungs­ra­te von 31 Pro­zent bei den 15-jäh­ri­gen Mäd­chen und folg­lich einer unzu­rei­chen­den Her­den­schutz­wir­kung war zehn Jah­re nach der STI­KO-Emp­feh­lung für eine allei­ni­ge Mäd­chen­imp­fung eine Über­prü­fung der wis­sen­schaft­li­chen Lite­ra­tur­la­ge drin­gend not­wen­dig“, sagt Prof. Dr. Peter Schnee­de, HPV-Exper­te der DGU. Danach ist es wis­sen­schaft­lich erwie­sen, dass sich durch die HPV-Imp­fung von Kin­dern und Jugend­li­chen, opti­ma­ler­wei­se vor Auf­nah­me der sexu­el­len Akti­vi­tä­ten, nicht nur Gebär­mut­ter­hals­kar­zi­no­me, son­dern auch ande­re HPV-asso­zi­ier­te Kar­zi­no­me von Frau­en und Män­nern effek­tiv ver­hin­dern las­sen. Dazu gehö­ren Krebs­er­kran­kun­gen von Vul­va, Schei­de, Penis, After, Mund, Rachen und Kehl­kopf. „Zudem schützt die Imp­fung bei­de Geschlech­ter vor den wesent­lich häu­fi­ge­ren Anoge­ni­tal­war­zen. Die­se sind zwar gut­ar­tig, aber hoch anste­ckend, häu­fig wie­der­keh­rend und für die Betrof­fe­nen äußerst unan­ge­nehm“, so der HPV-Exper­te des Berufs­ver­ban­des, Dr. Wolf­gang Bühmann.
Die nun erwei­ter­te STI­KO-Emp­feh­lung auf eine geschlechts­neu­tra­le HPV-Imp­fung von Kin­dern und Jugend­li­chen deckt sich mit der Auf­fas­sung der DGU, die bereits seit 2013 in der S3-Leit­li­nie zur Impf­prä­ven­ti­on HPV-asso­zi­ier­ter Neo­pla­si­en (AWMF-Regis­ter Nr. 082/002, Stand 12/2013) von der Fach­ge­sell­schaft offi­zi­ell mit ver­tre­ten wur­de. Eine öffent­li­che Emp­feh­lung für die Jun­gen­imp­fung hat­ten die Fach­ge­sell­schaft und der Berufs­ver­band der Deut­schen Uro­lo­gen 2016 abgegeben.
Mit Ver­öf­fent­li­chung im Epi­de­mio­lo­gi­schen Bul­le­tin 34/2018 Ende August wird die neue STI­KO-Emp­feh­lung offi­zi­ell. Danach hat der Gemein­sa­me Bun­des­aus­schuss (GBA) drei Mona­te Zeit, die Auf­nah­me in die Schutz­imp­fungs­richt­li­nie zu prü­fen, wel­che die Kos­ten­über­nah­me von Imp­fun­gen durch die Gesetz­li­che Kran­ken­ver­si­che­rung regelt. Die­se wird erwar­tet, da der G‑BA übli­cher­wei­se den Emp­feh­lun­gen der Stän­di­gen Impf­kom­mis­si­on folgt. „Wir sind vor­be­rei­tet“, sagt Dr. Axel Schroe­der, Prä­si­dent des Berufs­ver­bands der Deut­schen Uro­lo­gen. „Mit unse­ren Jun­gen­sprech­stun­den beim Uro­lo­gen haben wir die not­wen­di­gen Ver­sor­gungs­struk­tu­ren geschaf­fen und kön­nen dazu bei­tra­gen, die männ­li­chen Ado­les­zen­ten zu errei­chen, sie auf­zu­klä­ren und zu imp­fen und das nicht zuletzt mit Blick auf die Nach­holimp­fun­gen bis 17 Jahre.“

Quel­le: DGU

Nierenkrebs

Nie­ren­krebs ist die dritt­häu­figs­te Tumor­er­kran­kung, mit der Deutsch­lands Uro­lo­gen in Pra­xen und Kli­ni­ken kon­fron­tiert sind. Betrof­fe­ne Pati­en­ten sind zumeist älte­re Men­schen und nach alters­stan­dar­di­sier­ten Daten des Robert Koch-Insti­tuts (RKI) dop­pelt so vie­le Män­ner wie Frau­en. Rund 16.500 Neu­erkran­kun­gen an Nie­ren­krebs erwar­te­te das RKI für 2016. Früh erkannt, las­sen sich Nie­ren­tu­mo­ren heu­te gut behan­deln und die Pro­gno­se für die meis­ten Pati­en­ten ist güns­tig, tei­len die Deut­sche Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. (DGU) und der Berufs­ver­band der Deut­schen Uro­lo­gen e.V. (BDU) anläss­lich des Welt-Nie­ren­krebs-Tages mit, der am mor­gi­gen 22. Juni 2017 erst­mals statt­fin­det. Sie beto­nen jedoch zugleich die Bedeu­tung der Prä­ven­ti­on von Nie­ren­tu­mo­ren — und damit beson­ders Fra­gen des indi­vi­du­el­len Lebensstils.

Die Ursa­chen für die Ent­ste­hung von Nie­ren­krebs, zu 90 Pro­zent han­delt es sich dabei um Nie­ren­zell­kar­zi­no­me, sind noch nicht geklärt. Aber es gibt Risi­ko­fak­to­ren wie etwa Rau­chen, Über­ge­wicht, Blut­hoch­druck und Man­gel an kör­per­li­cher Akti­vi­tät, die laut S3-Leit­li­nie zum Nie­ren­krebs als begüns­ti­gend erkannt sind. Die­se Fak­to­ren sind beein­fluss­bar, und hier soll­te Prä­ven­ti­on anset­zen“, sagt BDU-Prä­si­dent Dr. Axel Schroe­der. Nicht modi­fi­zier­ba­re Risi­ko­fak­to­ren sei­en ter­mi­na­le Nie­ren­in­suf­fi­zi­enz und eine erb­li­che Vor­be­las­tung, die jedoch sel­ten vor­kom­me. „Umso mehr Bedeu­tung erhält eine gesun­de Lebens­füh­rung bei der Prä­ven­ti­on von Nierenkrebs.“

Im frü­hen und im lokal fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um machen Nie­ren­tu­mo­ren kei­ne Sym­pto­me. Sie wer­den bei Ultra­schall­un­ter­su­chun­gen des Bauch­rau­mes oft eher bei­läu­fig ent­deckt, wor­an ste­tig ver­bes­ser­te bild­ge­ben­de Ver­fah­ren ihren Anteil haben. Tre­ten bereits Beschwer­den wie etwa Schmer­zen im seit­li­chen Rücken­be­reich oder blu­ti­ger Urin auf, ist der Krebs häu­fig schon weit fort­ge­schrit­ten und hat oft bereits Meta­sta­sen gestreut. Obwohl das sta­tis­ti­sche Durch­schnitts­al­ter bei der Erst­dia­gno­se von Nie­ren­tu­mo­ren rela­tiv hoch ist — bei Män­nern sind es 68, bei Frau­en 72 Jah­re — befin­det sich das Kar­zi­nom bei sei­ner Ent­de­ckung in 75 Pro­zent aller Fäl­le noch in einem frü­hen Sta­di­um mit ent­spre­chend güns­ti­ger Pro­gno­se für den Krankheitsverlauf.

Sowohl Nie­ren­tu­mo­ren im frü­hen und lokal fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um als auch Nie­ren­krebs im metasta­sier­te Sta­di­um wer­den nach der ärzt­li­chen S3-Leit­li­nie zur Dia­gnos­tik, The­ra­pie und Nach­sor­ge des Nie­ren­zell­kar­zi­noms behan­delt, die 2015 feder­füh­rend von der DGU und von der Deut­schen Gesell­schaft für Häma­to­lo­gie und Onko­lo­gie (DGHO) erstellt und gera­de aktua­li­siert wor­den ist. Das Spek­trum der Behand­lungs­mög­lich­kei­ten ist breit und spannt sich von akti­ver Über­wa­chung über ver­schie­de­ne Ope­ra­ti­ons­ver­fah­ren bis zu kom­ple­xen sys­te­mi­schen The­ra­pien. „Im frü­hen oder lokal fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um sind Ope­ra­tio­nen, mini­mal-inva­siv und nach Mög­lich­keit organ­er­hal­tend, immer noch alter­na­tiv­los. Regel­mä­ßi­ge, risi­ko­ad­ap­tier­te Nach­sor­ge­sche­ma­ta gemäß der S3-Leit­li­nie, gilt es bei der Nach­sor­ge ope­rier­ter Pati­en­ten zu berück­sich­ti­gen, um Rezi­di­ve ggf. früh zu erken­nen. Abla­ti­ve The­ra­pien wie etwa die Radio­fre­quenz­ab­la­ti­on, bei der durch Hit­ze­ent­wick­lung eines hoch­fre­quen­ten Stroms gezielt Gewe­be zer­stört wird, müs­sen sich wei­ter bewei­sen“, so DGU-Pres­se­spre­cher Prof. Dr. Chris­ti­an Wül­fing. Der uro­lo­gi­sche Chef­arzt wei­ter: „Für die metasta­sier­ten Tumo­ren sind inzwi­schen zehn Medi­ka­men­te zuge­las­sen. Durch geziel­te Krebs­the­ra­pie, soge­nann­te ‚̣tar­ge­ted the­ra­py’, und klu­ge Kom­bi­na­ti­on neu­er Prä­pa­ra­te wer­den die Über­le­bens­zei­ten der Pati­en­ten länger.“

Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen über Risi­ko­fak­to­ren, Sym­pto­me, Dia­gnos­tik und die Behand­lung von Nie­ren­krebs bie­ten die bei­den Pati­en­ten­leit­li­ni­en „Nie­ren­krebs im frü­hen und im lokal fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um“ und „Nie­ren­krebs im metasta­sier­ten Sta­di­um“, die im Leit­li­ni­en­pro­gramm Ono­ko­lo­gie von der Arbeits­ge­mein­schaft der Wis­sen­schaft­li­chen Medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten, der Deut­schen Krebs­ge­sell­schaft und der Stif­tung Deut­sche Krebs­hil­fe unter Feder­füh­rung der DGU und der DGHO her­aus­ge­ge­ben wurden.

Quel­le: DGU

Internationaler Männertag 2017: Urologen und Männergesundheit

Ber­lin, 17.11.2017. In Sachen Män­ner­ge­sund­heit gibt es noch viel zu tun: Die Jugend­vor­sor­ge­un­ter­su­chung J1 nimmt nur knapp die Hälf­te der 12- bis 14-jäh­ri­gen Jun­gen und Mäd­chen wahr, die J2 wird nicht ein­mal von allen Kas­sen bezahlt, die HPV-Imp­fung für Jun­gen nur in Sach­sen von den gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen über­nom­men, und der erwach­se­ne Mann schließ­lich nutzt das jähr­li­che gesetz­li­che Krebs­früh­erken­nungs­an­ge­bot beim Uro­lo­gen, laut aktu­el­ler Erhe­bung der Tech­ni­ker Kran­ken­kas­se, nur zu 27 Pro­zent, wäh­rend 59 Pro­zent der Frau­en die Krebs­früh­erken­nungs­un­ter­su­chung beim Gynä­ko­lo­gen wahr­neh­men. Vor die­sem Hin­ter­grund sehen die Deut­sche Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. (DGU) und der Berufs­ver­band der Deut­schen Uro­lo­gen e.V. (BDU) wei­ter­hin gro­ßen Auf­klä­rungs­be­darf, aber etwa mit Blick auf die HPV-Imp­fung für Jun­gen auch gesund­heits­po­li­ti­schen Hand­lungs­be­darf. Die Ver­bän­de wei­sen anläss­lich des inter­na­tio­na­len Män­ner­ta­ges, der am 19. Novem­ber ein­mal mehr die Gesund­heit von Jun­gen und Män­nern und die Gleich­be­rech­ti­gung der Geschlech­ter in den Mit­tel­punkt rückt, auf ihr viel­fäl­ti­ges Enga­ge­ment hin, das bei den männ­li­chen Ado­les­zen­ten ansetzt und sie ziel­grup­pen­ge­recht in den sozia­len Medi­en abholt und bis zu tra­di­tio­nel­len Pati­en­ten­fo­ren für die älte­re Gene­ra­ti­on reicht.

Die Ein­füh­rung der Jun­gen­sprech­stun­de ist wesent­li­cher Bau­stein für eine bes­se­re Män­ner­ge­sund­heit. „Auch Jun­gen brau­chen nach dem Kin­der­arzt einen dau­er­haf­ten Ansprech­part­ner. Mit der Jun­gen­sprech­stun­de beim Uro­lo­gen ver­fü­gen wir inzwi­schen ana­log zur Mäd­chen­sprech­stun­de beim Frau­en­arzt über ein geeig­ne­tes Ange­bot, damit in der nächs­ten Män­ner­ge­ne­ra­ti­on ein ver­gleich­ba­res Gesund­heits­be­wusst­sein ent­ste­hen kann. Die neue Ver­sor­gungs­struk­tur ermög­licht uns zudem, Jun­gen über die HPV-Imp­fung auf­zu­klä­ren und sie zu imp­fen“, sagt BDU-Prä­si­dent Dr. Axel Schroe­der. Bis dato ist das aller­dings nur in Sach­sen zulas­ten der Kos­ten­trä­ger mög­lich. „Die HPV-Imp­fung soll­te den Jun­gen nicht län­ger vor­ent­hal­ten wer­den. DGU und BDU emp­feh­len die Imp­fung für Jun­gen und appel­lie­ren an die mög­li­chen Koali­ti­ons­part­ner, sich für eine schnellst­mög­li­che Kos­ten­über­nah­me durch die gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen ein­zu­set­zen“, sagt DGU-Pres­se­spre­cher Prof. Dr. Chris­ti­an Wülfing.

Auf­klä­rung leis­ten Uro­lo­gen für Män­ner jeden Alters: Dau­er­haft im Netz prä­sent sind zum Bei­spiel alle Inhal­te der uro­lo­gi­schen The­men­wo­che Hoden­krebs und der The­men­wo­che Pro­sta­ta­krebs, die 2017 für Tau­sen­de Klicks und bun­des­weit zahl­rei­che loka­le Aktio­nen enga­gier­ter Uro­lo­gin­nen und Uro­lo­gen gesorgt haben. Neben ihrer Home­page www.urologenportal.de haben DGU und BDU zahl­rei­che Rat­ge­ber her­aus­ge­ge­ben, die Web­sei­ten www.jungensprechstunde.de und www.hodencheck.de ein­ge­rich­tet und zuletzt die Auf­klä­rungs­kam­pa­gne „Uro­lo­gie für alle“ gestar­tet, die von den Hand­ball­le­gen­den und pro­mi­nen­ten Bot­schaf­tern der Pro­sta­ta­krebs­früh­erken­nung Micha­el und Uli Roth unter­stützt wird. Das Zweit­mei­nungs­pro­jekt Hoden­tu­mo­ren und die Online-Ent­schei­dungs­hil­fe für Pati­en­ten mit Pro­sta­ta­krebs tra­gen zu einer bes­se­ren Infor­ma­ti­on und Ver­sor­gung erkrank­ter Män­ner bei.

Hand­fes­te Tipps zum dies­jäh­ri­gen Män­ner­tag haben DGU und BDU auch. Ihr uro­lo­gi­scher Gesund­heits-Fahr­plan durch das Män­ner­le­ben beginnt beim Säug­ling und lautet:

+ Früh­zei­ti­ge Abklä­rung uro­ge­ni­taler Fehl­bil­dun­gen; Hoden­hoch­stand bis zum Ende des ers­ten Lebens­jah­res abschlie­ßend behan­deln, um das Lang­zeit-Risi­ko für Hoden­krebs zu mini­mie­ren (Infos für Eltern).

+ Alle U‑Untersuchungen sowie die J1 und J2 wahr­neh­men. Danach die Jun­gen­sprech­stun­de beim Uro­lo­gen für die recht­zei­ti­ge Auf­klä­rung über Ver­hü­tung und sexu­ell über­trag­ba­re Infek­tio­nen sowie Imp­fun­gen ein­schließ­lich der HPV-Imp­fung für Jun­gen nut­zen (Adres­sen unter www.jungensprechstunde.de).

+ Ab 14 Jah­ren Selbst­un­ter­su­chung der Hoden zur Früh­erken­nung von Hoden­krebs (Infos unter www.hodencheck.de).

+ Ab 45 jähr­li­che Krebs­früh­erken­nungs­un­ter­su­chung der Pro­sta­ta und der äuße­ren Geschlechts­or­ga­ne beim Uro­lo­gen. Bestim­mung eines Basis-PSA-Wer­tes nach infor­mier­ter Pati­en­ten­ent­schei­dung im Alter von 45, bei fami­liä­rer Vor­be­las­tung mit 40 Jah­ren (Rat­ge­ber zum PSA-Test).

+ Typi­sche alters­be­ding­te Män­ner­lei­den wie die ver­grö­ßer­te Pro­sta­ta, Potenz­stö­run­gen oder Tes­to­ste­ron­man­gel zum Erhalt der Lebens­qua­li­tät abklä­ren und behan­deln las­sen. Wich­tig: Erek­ti­le Dys­funk­ti­on kann auch ein Warn­zei­chen für Schä­di­gun­gen des Gefäß­sys­tems und damit ein Vor­bo­te von Herz­in­farkt oder Schlag­an­fall sein.

Quel­le: DGU

Harninkontinenz: Urologen stellen neue Entwicklungen der Inkontinenz-Therapie vor

Ber­lin, 11.05.2017. Funk­ti­ons­stö­run­gen im Bla­sen- und Becken­bo­den­be­reich sind weit ver­brei­tet. Sie rei­chen von Bla­sen­ent­lee­rungs­stö­run­gen über unge­woll­ten Urin­ver­lust bis hin zu Schmer­zen in Becken und Rücken. Von den Pati­en­ten und Pati­en­tin­nen als beson­ders unan­ge­nehm emp­fun­den wird eine Harn­in­kon­ti­nenz. Das Gefühl, die eige­ne Bla­se nicht mehr kon­trol­lie­ren zu kön­nen, geht mit einem hohen Lei­dens­druck ein­her. Eine von drei Frau­en hat in ihrem Leben das Risi­ko an einer Belas­tungs­in­kon­ti­nenz zu erkran­ken. Eine von neun Frau­en erkrankt an einer soge­nann­ten Sen­kung ihres inne­ren Geni­tales (Pro­laps). Zu den häu­figs­ten Aus­lö­sern einer Belas­tungs- oder Dran­gin­kon­ti­nenz sowie einer Pro­laps­er­kran­kung bei Frau­en zäh­len dege­ne­ra­ti­ve Ver­än­de­run­gen, Ent­zün­dun­gen, Geburts­schä­di­gun­gen, Über­ge­wicht sowie eine zuneh­men­de Lebens­er­war­tung. Bei Män­nern spielt neben dem Alter meist eine Ope­ra­ti­on der Pro­sta­ta die bedeu­ten­de Rol­le bei der Ent­ste­hung einer Harninkontinenz.

Hil­fe fin­den betrof­fe­ne Män­ner und Frau­en in Form moder­ner Behand­lungs­maß­nah­men, die zugleich scho­nend und effek­tiv sind. Wur­de noch vor weni­gen Jah­ren auf­wän­dig ope­riert, bei Frau­en etwa der Bla­sen­hals im Zuge einer belas­ten­den Schnitt­ope­ra­ti­on ver­la­gert, eine soge­nann­te Nadel­sus­pen­si­on vor­ge­nom­men oder eine Pubo­va­gi­nal­sch­lin­ge aus kör­per­ei­ge­nem Gewe­be gesetzt, reicht heu­te meist ein mini­mal­in­va­si­ver Ein­griff aus. Die theo­re­ti­schen Grund­la­gen die­ser The­ra­pie wur­den bereits vor 25 Jah­ren in der soge­nann­ten Inte­gral­theo­rie nach Petros beschrie­ben – der Wie­der­her­stel­lung der Bla­sen­funk­ti­on durch die Rekon­struk­ti­on des locke­ren Hal­te­ap­pa­ra­tes. Bewährt hat sich unter ande­rem der Ein­satz sub­u­rethr­a­ler Bän­der, etwa aus Poly­pro­py­len. Der Becken­bo­den ist dabei mit einem Tram­po­lin ver­gleich­bar: Nur wenn eine aus­rei­chen­de Span­nung vor­han­den ist, kann er rich­tig funktionieren.

Die syn­the­ti­schen Bän­der, die mit Hil­fe eines klei­nen Schnit­tes bezie­hungs­wei­se Ein­stichs in den Becken­bo­den ein­ge­setzt wer­den, erset­zen die erschlaff­ten Hal­te- und Stütz­bän­der des Becken­bo­dens und stel­len so die ver­lo­ren gegan­ge­ne Elas­ti­zi­tät und Spann­kraft wie­der her“, erklärt Dr. Alfons Gun­nemann, der auf dem 69. Kon­gress der Deut­schen Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. (DGU) in Dres­den zu die­sem The­ma refe­rie­ren und das Inkon­ti­nenz-Forum beglei­ten wird. „Nicht nur, dass der Ein­griff für Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten deut­lich scho­nen­der ist. Ein Vor­teil ist auch die gute Halt­bar­keit der Bän­der. Rich­tig ein­ge­setzt, kön­nen sie vie­le Jah­re im Kör­per ihre stüt­zen­de und straf­fen­de Funk­ti­on behal­ten. Außer­dem sind sie gut ver­träg­lich.“ Aller­dings ist zu beach­ten, dass mög­li­che post­ope­ra­ti­ve Mate­ri­al­ver­än­de­run­gen, Gewe­be­re­ak­tio­nen, die ein­ge­setz­te Implan­ta­ti­ons­tech­nik sowie pati­en­ten­ei­ge­ne Risi­ko­fak­to­ren die Ergeb­nis­se beein­flus­sen können.

Neben dem Ein­brin­gen sub­u­rethr­a­ler Bän­der kann den Betrof­fe­nen auch ein künst­li­cher Bla­sen­schließ­mus­kel hel­fen. Die­ser kommt haupt­säch­lich bei Män­nern zum Ein­satz. Hier­bei kann der Mann mit Hil­fe einer in den Hoden­sack ein­ge­brach­ten Pum­pe eine um die Harn­röh­re geleg­te Man­schet­te öff­nen und schlie­ßen und so den Harn­ab­fluss kon­trol­lie­ren. „Der künst­li­che Schließ­mus­kel ist eine sehr effek­ti­ve Maß­nah­me und macht jeden Inkon­ti­nen­ten wie­der tro­cken. Er ist vor allem für Män­ner inter­es­sant, die am Tag mehr als 500 Mil­li­li­ter Urin ver­lie­ren“, erklärt Dr. Alfons Gun­nemann. „Aller­dings muss auf­grund der Kom­ple­xi­tät die­ser Maß­nah­me auch mit Kom­pli­ka­tio­nen gerech­net wer­den. Kommt der Pati­ent mit der Hand­ha­bung aber gut zurecht, funk­tio­niert das Zusam­men­spiel von Man­schet­te und Pum­pe, und akzep­tiert der Kör­per den künst­li­chen Schließ­mus­kel, kann die­ser durch­aus lebens­lang im Ein­satz blei­ben. Regel­mä­ßi­ge Kon­trol­len sind aller­dings Pflicht. Das gilt auch für die sub­u­rethr­a­len Bänder.“

Und die For­schun­gen gehen wei­ter: Fei­ne­re, elek­tro­nisch kon­trol­lier­te Behand­lungs­me­tho­den wer­den eben­so erprobt wie die Ver­träg­lich­keit und Belast­bar­keit neu­er Mate­ria­li­en. „Harn­in­kon­ti­nenz betrifft vie­le Pati­en­ten und Pati­en­tin­nen und ist ein wich­ti­ges The­ma, dem Auf­merk­sam­keit geschenkt wer­den muss“, sagt DGU- und Kon­gress­prä­si­dent Prof. Dr. Til­man Kälb­le, „Denn die Betrof­fe­nen haben nur einen Wunsch: wie­der ein unbe­schwer­tes Leben zu füh­ren. Dabei kön­nen wir Uro­lo­gen ihnen hel­fen. Eines der Zie­le des 69. Kon­gres­ses der DGU ist daher, den Blick für die­sen bedeu­ten­den The­men­be­reich zu schär­fen. Raum für Dis­kus­sio­nen bie­ten unter ande­rem die Forums­sit­zun­gen, die von Don­ners­tag, den 21.09.2017 bis Sams­tag, den 23.09.2017 stattfinden.“

Doch nicht nur die Behand­lung der Inkon­ti­nenz steht im Fokus. The­ma­ti­siert wer­den auch die Mög­lich­kei­ten, dem unge­woll­ten Harn­ab­gang vor­zu­beu­gen. Neben geziel­tem Becken­bo­den­trai­ning und der Ver­mei­dung von Über­ge­wicht spie­len dabei Maß­nah­men wie die Elek­tro­sti­mu­la­ti­on und die Betrach­tung des Hor­mon­sta­tus eine tra­gen­de Rol­le. „Der Becken­bo­den gehört zu den ver­nach­läs­sig­ten Orga­nen. Ihm soll­te deut­lich mehr Auf­merk­sam­keit geschenkt wer­den“, appel­liert Dr. Alfons Gun­nemann. „In der Medi­zin gibt es zwar kein All­heil­mit­tel, aber sehr gute Behand­lungs­mög­lich­kei­ten. Um jedem Pati­en­ten und jeder Pati­en­tin die pas­sen­de The­ra­pie zu ermög­li­chen, kommt es daher auf einen fach­über­grei­fen­den Aus­tausch und die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Uro­lo­gen, Gynä­ko­lo­gen und Colo­pr­ok­to­chir­ur­gen an.“

Der 69. Kon­gress der Deut­schen Gesell­schaft für Uro­lo­gie fin­det vom 20. – 23.09.2017 in Dres­den unter dem Mot­to „Uro­lo­gie. Für alle. Für jeden. Für uns.“ statt. Zu den inhalt­li­chen Schwer­punk­ten gehö­ren neben der Inkon­ti­nenz bei Mann und Frau unter ande­rem auch die aktu­el­len Ent­wick­lun­gen zu PSA-Scree­ning und Acti­ve Sur­veil­lan­ce beim Pro­sta­ta­kar­zi­nom sowie Neue­run­gen bezüg­lich Dia­gnos­tik und The­ra­pie aller uro­lo­gi­scher Tumoren.

Quel­le: DGU

Blasenkrebs — zu wenig Vorsorge führt oft zu sehr späten Zufallsbefunden

Harn­bla­sen­krebs ist die zweit­häu­figs­te uro­lo­gi­sche Tumor­er­kran­kung. Der Berufs­ver­band der Deut­schen Uro­lo­gen e.V. (BDU) macht des­halb wie­der­holt dar­auf auf­merk­sam, dass ein Tumor in der Bla­se zunächst ohne cha­rak­te­ris­ti­sche Sym­pto­me wächst. „Ein gesetz­li­ches Früh­erken­nungs­pro­gramm gibt es zur­zeit nicht“, sagt BDU-Prä­si­dent Dr. Axel Schroe­der. „Auch ver­schie­de­ne Bla­sen­krebs-Schnell­tests, die seit eini­ger Zeit Schlag­zei­len machen, sind noch nicht weit genug ent­wi­ckelt, um für ein gene­rel­les Scree­ning in der Bevöl­ke­rung geeig­net zu sein.“ Umso wich­ti­ger sei eine risi­ko­ad­ap­tier­te Früh­erken­nung für Per­so­nen mit einem erhöh­ten Gefähr­dungs­po­ten­zi­al, so der Neu­müns­te­ra­ner Uro­lo­ge weiter.

Das Robert Koch-Insti­tuts ver­zeich­net jähr­lich rund 29.000 Neu­erkran­kun­gen. 2010 erkrank­ten 21.550 Män­ner und 7.240 Frau­en in Deutsch­land an Bla­sen­krebs. Damit sind Män­ner fast drei­mal so oft betrof­fen wie Frau­en. Bla­sen­krebs ist die viert­häu­figs­te Krebs­art des Man­nes. Das durch­schnitt­li­che Erkran­kungs­al­ter beträgt bei Män­nern 72 Jah­re, bei Frau­en etwa 74 Jah­re. Aber auch jün­ge­re Män­ner und Frau­en kön­nen erkranken.

Mög­li­che Sym­pto­me wie Blut im Urin, Schmer­zen oder Stö­run­gen beim Was­ser­las­sen tre­ten oft erst spät auf, sind unspe­zi­fisch und kön­nen auch gänz­lich ande­re Ursa­chen haben. BDU-Prä­si­dent Schroe­der: „Häu­fig wird der Tumor als Zufalls­be­fund etwa bei einer Ultra­schall­un­ter­su­chung ent­deckt, über­wie­gend in frü­hen Sta­di­en. Den­noch sind etwa 25 bis 30 Pro­zent der Tumo­re bei Dia­gno­se­stel­lung nicht mehr ober­fläch­lich, son­dern bereits in die Bla­sen­mus­ku­la­tur ein­ge­wach­sen oder haben auf ande­re Orga­ne übergegriffen.“

Haupt­ri­si­ko­fak­tor ist Tabak­kon­sum“, sagt Dr. Axel Schroe­der. Nach Anga­ben der Deut­schen Krebs­hil­fe sind 30–70 Pro­zent aller Bla­sen­krebs­er­kran­kun­gen auf Ziga­ret­ten­rau­chen zurück­zu­füh­ren. Auch der, meist beruf­li­che, Kon­takt mit krebs­er­re­gen­den Stof­fen, wie aro­ma­ti­schen Ami­nen, die in der Gum­mi-Indus­trie, in Far­ben und in der che­mi­schen und phar­ma­zeu­ti­schen Indus­trie zum Ein­satz kom­men, erhöht das Risi­ko. Daher wird Bla­sen­krebs zum Teil auch als Berufs­krank­heit aner­kannt. Chro­ni­sche Harn­wegs­in­fek­te und bestimm­te Medi­ka­men­te sind wei­te­re Risi­ko­fak­to­ren. Fami­liä­re Häu­fun­gen wer­den beob­ach­tet, eben­falls gibt es Hin­wei­se auf gene­ti­sche Fak­to­ren bei der Ent­ste­hung von Harn­bla­sen­krebs. Geziel­te Früh­erken­nung für die­se Risi­ko­grup­pen hält der Prä­si­dent des Berufs­ver­ban­des für sinnvoll.

Das Inter­net-Tool www.risikocheck-blasenkrebs.info kann die Ein­schät­zung des indi­vi­du­el­len Bla­sen­krebs­ri­si­kos durch einen Uro­lo­gen unter­stüt­zen. „Der Risi­ko-Check ist in zwölf ver­schie­de­nen Spra­chen ver­füg­bar und wird regel­mä­ßig aktu­el­len Ände­run­gen ange­passt. Veri­fi­ziert wur­de er von der IQUO in Ber­lin, dem Inter­es­sen­ver­band zur Qua­li­täts­si­che­rung der Arbeit nie­der­ge­las­se­ner Uro-Onko­lo­gen in Deutsch­land e.V.“, erklärt Dr. Ger­son Lüdecke, Ober­arzt der Kli­nik und Poli­kli­nik für Uro­lo­gie, Kin­der­uro­lo­gie und Andro­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Gie­ßen, der den kos­ten­lo­sen Online-Check ent­wi­ckelt hat.

Schnell­tests auf urin­lös­li­che Bla­sen­krebs­mar­ker kom­men bei der Früh­erken­nung inzwi­schen zum Ein­satz und kön­nen die Dia­gnos­tik unter Umstän­den ergän­zen. „Wäh­rend her­kömm­li­che Tests nur ‚posi­tiv’ oder ‚nega­tiv’ anzei­gen, kön­nen die neu­es­ten Ver­fah­ren die Wahr­schein­lich­keit, dass ein Tumor in der Harn­bla­se vor­liegt, quan­ti­fi­zie­ren“, sagt Dr. Lüdecke. Eine Bla­sen­spie­ge­lung zur siche­ren Dia­gnos­tik erset­zen sie den­noch nicht. Vor frei­ver­käuf­li­chen Bla­sen­krebs-Schnell­tests war­nen die Exper­ten. „Die Früh­erken­nung von Harn­bla­sen­krebs gehört in die Hän­de eines erfah­re­nen Urologen“.

 

Quel­le DGU

Robert Koch-Institut: Die schwache Gesundheit des starken Geschlechts

26.01.2015. Sie füh­len sich fit und stark und häu­fig den Frau­en in vie­len Bereich über­le­gen – doch was ihre Gesund­heit angeht, sind Män­ner eher die Ver­lie­rer: Sie ster­ben im Mit­tel frü­her, haben häu­fi­ger Pro­ble­me mit Alko­hol und legen kaum Wert auf Prä­ven­ti­ons­an­ge­bo­te. Damit bestä­ti­gen die aktu­ell erho­be­nen Daten zwar vie­les, was bereits bekannt ist. Neu hin­ge­gen sind die Bewer­tun­gen der Infor­ma­tio­nen und amt­li­chen Sta­tis­ti­ken zur Män­ner­ge­sund­heit und die dar­aus resul­tie­ren­den Schluss­fol­ge­run­gen, die jetzt in einem aktu­el­len Bericht des Robert Koch-Insti­tuts (RKI) und des Sta­tis­ti­schen Bun­des­amts zusam­men­ge­fasst wur­den. In acht Kapi­teln lie­fert das Kom­pen­di­um auf 220 Sei­ten ein umfas­sen­des Bild des star­ken Geschlechts, das durch­aus Grund zur Sor­ge bietet.

Zen­tra­les The­ma ist die gerin­ge­re Lebens­er­war­tung der Män­ner, die der­zeit bei 77,7 Jah­ren liegt und damit fünf Jah­re unter der der Frau­en. Erklärt wird das mit der grö­ße­ren Anzahl an vor­zei­ti­gen Todes­fäl­len unter 65 Jah­ren. Sind bei den unter 35 Jah­re alten Män­nern vor allem Sui­zi­de und Unfäl­le für die höhe­ren Todes­ra­ten ver­ant­wort­lich, ster­ben älte­re durch koro­na­re Herz­krank­heit und bös­ar­ti­ge Neubildungen.
Ver­gleicht man die Häu­fig­keit der Erkran­kung von Män­nern und Frau­en, sieht es für das star­ke Geschlecht nicht bes­ser aus: Obwohl die Sterb­lich­keit an Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen durch ver­bes­ser­te medi­zi­ni­sche Behand­lungs­mög­lich­kei­ten und die Mini­mie­rung klas­si­scher Risi­ko­fak­to­ren gene­rell gesenkt wer­den konn­te, lei­den deut­lich mehr Män­ner als Frau­en an Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen mit oft­mals töd­li­chem Aus­gang; zwei Drit­tel der Män­ner haben Über­ge­wicht; bei den Krebs­neu­erkran­kun­gen lie­gen Prostata‑, Lun­gen- und Darm­krebs  weit vorn, wobei Lun­gen­krebs bei Män­nern mit Abstand die häu­figs­te Todes­ur­sa­che ist. Zah­len, die vor allem Rau­cher alar­mie­ren soll­ten. Denn trotz all­ge­mei­nen Rück­gangs rau­chen Män­ner nach wie vor mehr als Frau­en. Auch trinkt jeder Drit­te Alko­hol in einem ris­kan­ten und damit gesund­heits­schäd­li­chem Aus­maß. Die­sen Fak­ten zum Trotz schät­zen Män­ner ihre Gesund­heit häu­fig als gut oder sogar sehr gut ein.

Die Ergeb­nis­se des RKI-Berichts ver­wei­sen viel­fach auf den Ein­fluss des sozi¬alen Geschlechts (gen­der) und die damit verbun¬denen sozio­kul­tu­rell geprägten Geschlech­ter­rol­len und bele­gen, dass ins­be­son­de­re das Arbeits­le­ben wie auch die For­men des fami­liä­ren und part­ner­schaft­li­chen Zusam­men­le­bens wich¬tige Poten­zia­le, aber auch Risi­ken für die Gesund¬heit von Männern ber­gen können – und bie­ten so einen inno­va­ti­ven Ansatz, um die drin­gend not­wen­di­gen Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men auch – oder gera­de – bei Män­nern auf den Weg zu bringen.

Quel­le: DGU

Weltmännertag 2014: Männergesundheit beginnt im Jungenalter

Düs­sel­dorf, 31.10.2014. Ob Welt­män­ner­tag am 3. Novem­ber, inter­na­tio­na­ler Män­ner­tag am 19. Novem­ber oder die welt­wei­te Spen­den­kam­pa­gne für Pro­sta­ta­krebs­for­schung und Män­ner­ge­sund­heit „Movem­ber“: Der Herbst steht ganz im Zei­chen des gesund­heits­po­li­tisch noch immer stark ver­nach­läs­sig­ten star­ken Geschlechts.

Die Deut­sche Gesell­schaft für Uro­lo­gie e.V. (DGU) und der Berufs­ver­band der Deut­schen Uro­lo­gen e.V. (BDU) appel­lie­ren an die Män­ner, ihre Gesund­heits­kom­pe­tenz zu schär­fen und vor­han­de­ne Gesund­heits­an­ge­bo­te bes­ser zu nut­zen — und zwar in jeder Alters­grup­pe. Sie selbst hal­ten dafür diver­se Rat­ge­ber sowie ein umfang­rei­ches Ange­bot medi­zi­ni­scher Infor­ma­tio­nen für Inter­es­sier­te und Pati­en­ten auf ihrer Web­site (www.urologenportal.de) vor und set­zen sich mit regel­mä­ßi­gen Lai­en­fo­ren für die öffent­li­che Auf­klä­rung ein.

Män­ner­ge­sund­heit beginnt bereits beim Jun­gen, beto­nen Uro­lo­gen zum Welt­män­ner­tag 2014. Prak­tisch bedeu­tet das zum Bei­spiel die früh­zei­ti­ge Fest­stel­lung medi­zi­ni­scher Fehl­bil­dun­gen, die Ein­hal­tung eines alters­ge­rech­ten Impf­plans, recht­zei­ti­ge Auf­klä­rung über Ver­hü­tung und sexu­ell über­trag­ba­re Infek­tio­nen sowie die Auf­klä­rung über Selbst­un­ter­su­chung zur Früh­erken­nung von Hoden­krebs. „Männ­li­che Jugend­li­che sind eine wich­ti­ge Ziel­grup­pe, um die Män­ner­ge­sund­heit lang­fris­tig zu ver­bes­sern“, sagt DGU-Pres­se­spre­che­rin Prof. Dr. Sabi­ne Kliesch. „Wir wol­len die Jun­gen früh­zei­tig sen­si­bi­li­sie­ren und ihr Gesund­heits­be­wusst­sein wecken, sodass der Gang zum Arzt so selbst­ver­ständ­lich wie bei Mäd­chen und Frau­en wird.“ Zu die­sem Zweck enga­gie­ren sich DGU und BDU der­zeit auf zwei Ebe­nen. „Zum einen sind wir dabei, eine Jun­gen­sprech­stun­de in uro­lo­gi­schen Pra­xen zu eta­blie­ren, die den Jun­gen auch in der Puber­tät einen ärzt­li­chen Ansprech­part­ner bie­tet und damit eine Lücke im Män­ner­le­ben schließt“, so BDU-Pres­se­spre­cher Dr. Wolf­gang Büh­mann. Zum ande­ren koope­rie­ren die Uro­lo­gen mit der Ärzt­li­chen Gesell­schaft zur Gesund­heits­för­de­rung e.V. bei der gesund­heit­li­chen Bil­dung von Jun­gen in Schulen.

Was Män­ner im Lau­fe ihres Lebens zur „Prä­ven­ti­on uro­lo­gi­scher Erkran­kun­gen“ von Bla­se, Nie­ren und Pro­sta­ta, für Potenz und Frucht­bar­keit tun kön­nen, bringt der gleich­na­mi­ge Rat­ge­ber von DGU und BDU auf den Punkt. Auf­klä­rung über Pro­sta­ta­krebs­früh­erken­nung emp­feh­len Deutsch­lands Uro­lo­gen allen Män­nern ab 45 Jah­ren. Nicht zuletzt appel­lie­ren die Exper­ten für Män­ner­ge­sund­heit am dies­jäh­ri­gen Welt­män­ner­tag, alters­be­ding­te uro­lo­gi­sche Erkran­kun­gen des Man­nes wie die gut­ar­ti­ge Pro­sta­ta­ver­grö­ße­rung, Tes­to­ste­ron­man­gel oder die Erek­ti­le Dys­funk­ti­on im Sin­ne einer guten Lebens­qua­li­tät und der Ver­mei­dung von Fol­ge­er­kran­kun­gen abklä­ren und behan­deln zulassen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und alle Rat­ge­ber der Uro­lo­gen fin­den Inter­es­sier­te jeden Alters — nicht nur an Män­ner­ta­gen — auf www.urologenportal.de

Quel­le: DGU

Artikel im Bergsträsser Anzeiger / Gesundheit im Focus

Gesundheit im Focus

Arti­kel in der Gesund­heits­bei­la­ge des Berg­sträs­ser Anzeigers

Optimale Früherkennung von urologischen Krebserkrankungen — Vorsorge mit IGel

Lie­be Pati­en­tin, lie­ber Patient!

Dia­gno­se- und The­ra­pie­mög­lich­kei­ten in der Medi­zin unter­lie­gen einem immer schnel­ler wer­den­den Wan­del, der durch Fort­schrit­te in Wis­sen­schaft und Tech­nik begrün­det ist.
Die gesetz­li­che Kran­ken­kas­se bie­tet einen weit­ge­hen­den Ver­si­che­rungs­schutz im Krank­heits­fall. Aller­dings garan­tiert sie kei­ne “Rund­um­ver­sor­gung”.

So sind zahl­rei­che ärzt­li­che Leis­tun­gen, ins­be­son­de­re auch auf uro­lo­gi­schem Gebiet, nicht im Leis­tungs­ka­ta­log der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen ent­hal­ten und dür­fen von der Kran­ken­kas­se auch nicht über­nom­men wer­den, obwohl sie durch­aus emp­foh­len wer­den können.

Die­se Leis­tun­gen sind Wunsch­leis­tun­gen und müs­sen Ihnen von Ihrem Uro­lo­gen in Rech­nung gestellt werden.

 

Spe­zi­el­le Vorsorgeuntersuchungen:

Komplett-Vorsorge zur Früherkennung urologischer Krebserkrankungen”

Die gesetz­li­che Früh­erken­nungs­un­ter­su­chung für den Mann ist vor 30 Jah­ren aus­ge­ar­bei­tet wor­den. Zum damals ein­ge­führ­ten Leis­tungs- spek­trum sind seit­her kei­ne neu­en Unter­su­chun­gen hin­zu­ge­fügt wor­den, viel­mehr ist die Urin­un­ter­su­chung aus der gesetz­li­chen Früh­erken­nungs­un­ter­su­chung sogar nach­träg­lich her­aus­ge­nom­men worden.

In der Zwi­schen­zeit sind aber meh­re­re dia­gnos­ti­sche Mög­lich­kei­ten ent­wi­ckelt wor­den, die nach­weis­lich in vie­len Fäl­len eine siche­re­re und schnel­le­re Dia­gno­se von Krebs­er­kran­kun­gen gera­de auch im Anfangs- sta­di­um ermöglichen.
Aus fach­ärzt­lich-uro­lo­gi­scher Sicht kön­nen die­se Zusatz­un­ter­su­chung zur Ver­bes­se­rung der Früh­erken­nungs­ra­te von uro­lo­gi­schen Krebs- erkran­kun­gen sinn­voll sein. Denn vie­le die­ser Erkran­kun­gen ver­lau­fen oft lan­ge Zeit ohne Beschwer­den. Weil die­se zusätz­li­chen Unter­su­chun­gen aber nicht zum Leis­tungs­in­halt der gesetz­li­chen Früh­erken­nungs­un­ter­su­chung zäh­len, müs­sen sie als Wunsch­leis­tung pri­vat in Rech­nung gestellt werden.

Zu die­sen emp­feh­lens­wer­ten zusätz­li­chen Unter­su­chun­gen zählen:

  • Die Bestim­mung des PSA (Pro­sta­ta spe­zi­fi­sches Antigen).
  • Die Ultra­schall­un­ter­su­chung des Harntraktes.
  • Die Urin­un­ter­su­chung auf krank­haf­te Bestandteile.

Nierencheck für die Frau”

Eine gesetz­li­che Vor­sor­ge­un­ter­su­chung zur Früh­erken­nung von Krebs­er­kran­kun­gen oder Funk­ti­ons­stö­run­gen des Harn­trak­tes bei der Frau gibt es nicht.

Die von Ihrem Uro­lo­gen ange­bo­te­ne spe­zi­el­le fachu­ro­lo­gi­sche Vor­sor­ge­un­ter­su­chung für die Frau dient der Früh­erken­nung von Krebs­er­kran­kun­gen des Harn­trak­tes, von Nie­ren­funk­ti­ons­stö­run­gen, chro­ni­schen Ent­zün­dun­gen und Stein­erkran­kun­gen. Sol­che Erkran­kun­gen ver­ur­sa­chen oft lan­ge Zeit kei­ne Beschwer­den. Es han­delt sich um wenig auf­wen­di­ge und prak­tisch schmerz­lo­se Unter­su­chungs­maß­nah­men, mit wel­chen sich die Früh­erken­nungs­ra­te von Krank­hei­ten des Harn­trak­tes deut­lich stei­gern lässt.

Fortgesetzte Potenzbehandlung”

Die Potenz des Man­nes ist im lau­fe des Lebens nie­mals von gleich­blei­ben­der Qua­li­tät, son­dern erheb­li­chen Schwan­kun­gen und einem alters­ge­mä­ßen Kräf­te­ver­fall unter­wor­fen. Chro­ni­sche Erkran­kun­gen, aber auch Stress und psy­chi­sche Belas­tun­gen kön­nen sich nach­tei­lig und schä­di­gend auf die Potenz des Man­nes auch schon in mitt­le­ren Lebens­jah­ren aus­wir­ken. Die moder­ne Medi­zin hat erfolg­ver­spre­chen­de Metho­den zur Unter­su­chung und Behand­lung der Potenz­schwä­che ent­wi­ckelt. Ihr Uro­lo­ge ist beson­ders sexu­al­me­di­zi­nisch aus- und wei­ter­ge­bil­det und hilft Ihnen ger­ne, Ihre Potenz wie­der zu ver­bes­sern, falls Sie dies­be­züg­li­che Pro­ble­me haben.

Wechseljahre des Mannes”

Sicher wol­len Sie Ihre Lebens­qua­li­tät auch mit zuneh­men­dem Alter in jeder Hin­sicht erhalten.

Wün­schen Sie sich eine Opti­mie­rung der geis­ti­gen und kör­per­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit? Eine posi­ti­ve­re Lebens­ein­stel­lung? Eine Ver­bes­se­rung der sexu­el­len Aktivität?

In einem indi­vi­du­el­len Bera­tungs­ge­spräch kann Ihr Uro­lo­ge geeig­ne­te Behand­lungs­me­tho­den fest­le­gen, die alters­mä­ßi­ge Gesund­heits­ver­än­de­run­gen posi­tiv beein­flus­sen kön­nen. Eine gro­ße Zahl der nie­der­ge­las­se­nen Uro­lo­gen in Deutsch­land hat sich auf die­sem neu­es­ten Gebiet der medi­zi­ni­schen Erkennt­nis wei­ter­ge­bil­det und steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Die auf­ge­führ­ten, nicht unbe­dingt not­wen­di­gen, aber sehr sinn­vol­len und emp­feh­lens­wer­ten uro­lo­gi­schen Leis­tun­gen sind nach der Gebüh­ren­ord­nung für Ärz­te pri­vat zu bezah­len. Eine Erstat­tung durch die gesetz­li­che Kran­ken­kas­se ist nicht möglich.

Quel­le: Deut­sche Gesell­schaft für Urologie